Großzügige Nominierung
Die zahlenmäßig stärkste Abordnung stellen die Alpinen mit 22 Sportlern. Nominiert wurden vorläufig 33 (15 Damen/18 Herren), die Mannschaft wird aber nach den letzten Weltcup-Rennen am Wochenende in Ofterschwang (Damen) bzw. Chamonix (Herren) um elf auf 22 Läuferinnen und Läufer reduziert.
Der Beschluss, 82 Sportler zu nominieren, ist laut ÖOC-Präsident Wallner vom Vorstand einstimmig beschlossen worden. "Es gibt einige Sportler, die nach unseren Kriterien nicht dabei wären, aber die die internationalen Kriterien erfüllt haben", sagte Wallner. Doch dies sei keinesfalls als Milde auszulegen. In manchen Bereichen sei auch im Hinblick auf eine Mannschaft bzw. die Bewerbung von Salzburg für die Olympischen Winterspiele 2014 entschieden worden. "Wir wollten auch in möglichst vielen Sportarten dabei sein."
Vierer-Bob dabei
Besonders im Bob (der ÖBSV ist mit zwei Zweiern und einem Vierer vertreten) und im Eiskunstlauf spielte auch die langjährige Tradition Österreichs eine Rolle bei der Entscheidung.
Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl, der als Gastgeber der Pressekonferenz fungierte, lobte die "ausgezeichnete Zusammenarbeit" zwischen der Wirtschaftskammer und dem ÖOC. "Eines der Geheimnisse unseres Landes ist es, unsere Kräfte zu bündeln." Österreich habe seine Stellung als "Europameister im Export" aus wirtschaftlicher Sicht ausbauen können und einer der Gründe dafür sei sehr wohl im Zusammenhang mit den Siegen der österreichischen Sportler zu sehen, betonte Leitl.
Hinsichtlich der erhofften Medaillenzahl wollte sich ÖOC-Präsident Wallner wie üblich nicht festlegen. "Wir sind optimistisch und hoffnungsfroh. Wir hoffen, dass wir beim anschließenden großen Empfang nach den Spielen in Salzburg (27. Februar) möglichst viele Medaillengewinner feiern können."
Engpass bei Betreuern
Schwierigkeiten gab und gibt es betreffend der Akkreditierungen für Coaches und Pressebetreuer der einzelnen Sportarten. Bei den vergangenen drei Winterspielen war Österreich jeweils auch durch eine Eishockey-Mannschaft vertreten, was diesmal nicht gelungen ist. Da die Regelung ein Betreuer pro Athlet gilt, konnte man sich da im ÖOC-Team sozusagen zuletzt immer in anderen Sportarten aushelfen. Der ÖSV, der ohnehin schon drei Viertel der Olympiastarter stellt, wird speziell im Alpinbereich mehr Betreuer brauchen als man ihm derzeit zugesteht. Am Montag gab man sich in Wien diesbezüglich freilich noch ausgesprochen "harmonisch".
"Es gibt allerdings seit diesen Spielen eine neue Regelung, wonach 50 Prozent der Betreuer die Möglichkeit haben zu tauschen", sah ÖOC-Generalsekretär Heinz Jungwirth zumindest einen gewissen Ausweg aus dem Dilemma. Es wird eine Art "Time-Sharing" geben, jene Betreuer, deren Athleten ihre Bewerbe hinter sich haben, können Platz für Neuankömmlinge machen.
"Besonders greifen wird diese Regelung bei den Sommerspielen, bei denen ja in einer Woche Schwimmen und einer die Leichtathletik abgewickelt wird", blickt Jungwirth schon in Richtung Sommerspiele 2008 in Peking. Die Sportler selbst bleiben übrigens unangetastet, sie können auch in Hinkunft den olympischen Spirit auch nach dem Ende ihrer Bewerbe erleben.
Kämpfen für die Salzburger Bewerbung
Die Spiele 2006 haben auch für die Bewerbung von Salzburg 2014 einige Bedeutung. Auch sportliche Erfolge spielen bei der Vergabe eine gewisse Rolle, bestätigt Wallner. "Die Sportler kämpfen indirekt diesmal auch für unsere Bewerbung", meinte der ÖOC-Präsident, der von einer "eher einfachen Vorstandssitzung" berichtete. Für das Unternehmen "Turin 2006" budgetierte das Österreichische Olympische Comite übrigens 1,6 Mio. Euro.