Madrid - Zahlreich werden Arbeit suchende Frauen im Südosten Spaniens von Mittelsmännern sexuell erpresst. Wie die Zeitung "El Pais" am Sonntag berichtete, handelt sich bei den Opfern um Immigrantinnen aus Marokko und Lateinamerika, die sich um Jobs als Erntearbeiterinnen auf den Feldern von Großbauern bewerben.

Über die Einstellung der Landarbeiterinnen entscheiden Mittelsmänner, die von den Landwirten mit der Anwerbung beauftragt wurden und die die Arbeitskräfte mit Lieferwagen zu den weit abgelegenen Feldern bringen. Diese Mittelsmänner, die ebenfalls meist zugewandert sind, stellen Frauen vor die Wahl: "Wenn du mit mir ins Bett geht, bekommst du den Job."

Diese Art der Erpressung sei in der Region Murcia - und wahrscheinlich auch in Nachbarregionen - weit verbreitet, berichtete die Zeitung. Die Ausmaße der Vergehen seien unbekannt, weil die Opfer meist aus Scham schwiegen. Ein Gewerkschafter sagte, dass Frauen, die sich prostituiert haben, nicht darüber sprechen.

Wenige Anzeigen

26 Frauen - 23 Marokkanerinnen und drei Ecuadorianerinnen - hätten Versuche von Erpressung gemeldet, aber nur vier von ihnen hätten Anzeige erstattet. Die Justiz leitete Ermittlungen ein. In den Ebenen der Region Murcia werden auf künstlich bewässerten Feldern Salat, Tomaten und Paprika angebaut. (APA/dpa)