Wien - Mit einer neuen Messmethode soll die Geburtenentwicklung in Österreich künftig besser registriert und vorhergesagt werden. Sozialministerin Haubner und Prof. Wolfgang Lutz, Direktor des Instituts für Demographie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, präsentierten am Montag den Geburtenbarometer, bei dem Effekte, welche die Statistik bisher verzerrten, berücksichtigt sind.

Bereinigte Daten

Bisher blieben Faktoren wie Besonderheiten im Kalender - unterschiedliche Länge der Monate oder Schaltjahre - oder der so genannte Tempoeffekt, mit dem das Steigen des Geburtsalters der Frauen bei ihrer ersten Niederkunft gemeint ist, bei der Berechnung der Fertilitätsrate unberücksichtigt. Die nun bereinigten Daten lassen Lutz zufolge auch Prognosen zukünftiger Entwicklungen zu.

So kann man sagen, dass in Zukunft 19 Prozent der österreichischen Familien kinderlos bleiben werden, wenn die in den Jahren 2002 und 2003 beobachteten Entwicklungen weiter anhalten. 22 Prozent hätten demnach ein Kind, 38 Prozent der Familien hätten zwei Kinder, 13 Prozent drei Kinder und acht Prozent der Familien würden es auf vier oder mehr Kinder bringen.

Haubner kündigte an, dass der Geburtenbarometer in Zukunft jedes Monat neu auf der Homepage des Sozialministeriums veröffentlicht werde. Die Jännerdaten sollen als Hochrechnung Mitte März erscheinen, ein Monat später will man die endgültigen Zahlen vorlegen. Die Ministerin zeigte sich auf Grund der Daten überzeugt, dass die bisherigen Maßnahmen - wie etwa das Kinderbetreuungsgeld - "treffsicher" seien.

"Es ist notwendig, dass wir in der steuerlichen Entlastung weiterdenken müssen", sagte Haubner - vor allem, was die Kinderbetreuung betreffe. Zudem regte sie erneut die Schaffung eines so genannten Vätermonats an: Im ersten Monat nach der Geburt sollen Väter - wenn sie das wollen - gemeinsam mit der Mutter beim Kind bleiben können und dafür das Kinderbetreuungsgeld bekommen. (APA)