Scharfe Kritik von Frankreichs Wirtschaftsminister
Frankreichs Wirtschaftsminister hat "größte Sorge" um Arcelor - Mittal: Kaufen Fabriken nicht, um sie zu schließen
Redaktion
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Paris - Frankreichs Wirtschafts- und Finanzminister Thierry Breton hat scharfe Kritik am feindlichen Übernahmeangebot von Mittal Steel für den Stahlkonzern Arcelor geübt. Der aus Indien stammende Firmenchef Lakshmi Mittal habe ihm am Montagvormittag bei einem Gespräch in Paris kein konkretes "Industrieprojekt" vorgestellt und auch nicht dargelegt, wie die unterschiedlichen Firmenkulturen unter einen Hut gebracht werden könnten, sagte Breton. Er habe die "lebhaftesten Bedenken" seiner Regierung zum Ausdruck gebracht.
"Es gibt also zum jetzigen Zeitpunkt keine Informationen, wir können also nur unsere größte Sorge wiederholen", sagte Breton. Mittal habe diese Besorgnis der französischen Regierung verstanden. Es fehle ihm unter anderem an Informationen darüber, dass beide Gruppen zusammen funktionieren und leben könnten, fügte Breton an.
Mittal beteuerte unterdessen angesichts weit verbreiteter Sorge um Arbeitsplätze, sein Unternehmen kaufe "Fabriken nicht, um sie zu schließen".
Mittal trifft am Mittwoch EU-Wettbewerbskommissarin
Lakshmi Mittal will am Mittwoch EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes in Brüssel treffen. Das teilte Kroes' Sprecher am Montag auf Anfrage mit. Solche Treffen seien bei Übernahmegeboten dieser Größenordnung nichts Außergewöhnliches. Die EU-Kommission überprüft große Fusionen und Übernahmen in Europa.
Mittal, der weltgrößte Stahlkonzern, hatte am Freitag angekündigt, Arcelor für 18,6 Milliarden Euro übernehmen zu wollen. Die Arcelor-Führung hatte am Sonntag einstimmig beschlossen, das Übernahmeangebot zurückzuweisen. Arcelor ist die Nummer zwei der Branche. Beide gemeinsam verfügen über Produktions-Kapazitäten von mehr als hundert Millionen Tonnen Stahl. (APA/DPA/AFP)
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