Venedig wird immer mehr zur Touristenfalle. Die Stadtverwaltung der Lagunenpreise hebt ab morgen (Mittwoch) die Preise der weltbekannten "Vaporetti" für Touristen deutlich an. Der Preis eines Urlauber-Tickets für eine Strecke im Vaporetto steigt von 3,5 auf fünf Euro. Dies entspricht einer Teuerung von 40 Prozent. Damit werden die Verkehrsmittel in der Lagunenstadt teurer als in London, wo ein Ticket für eine U-Bahn-Fahrt umgerechnet 4,38 Euro kostet.

Die Ticket-Erhöhung lastet allein auf die Taschen der Touristen. Die Einwohner der Stadt können mit einer Sonderkarte rechnen, dank der sie nur einen Euro für eine Vaporetto-Fahrt zahlen müssen. Sieben Millionen Euro sollen dank der Ticketerhöhung in die Kassen der kommunalen Gesellschaft fließen, die für den öffentlichen Verkehr in Venedig zuständig ist.

Zunehmende Treibstoffkosten

Die Gemeinde Venedig erklärte die Ticketerhöhung mit den zunehmenden Triebstoffkosten. "Im vergangenen Jahr sind die Treibstoffkosten um 23 Prozent gestiegen, was für uns zusätzliche Kosten von drei Millionen Euro bedeutet hat", erklärte der Präsident der Venediger Verkehrsgesellschaft ACTV, Marcello Panettoni.

Der Direktor des Verbands der Venediger Hoteliers, Claudio Scarpa, befürchtet keine negativen Auswirkungen der höheren Vaporetti-Karten auf den Tourismus. "Der Druck der Touristen auf die Stadt ist sehr groß, es ist logisch, dass diese Stadt, die besondere Probleme hat, Sonderfinanzierungen braucht", meinte Scarpa. Die Stadt Venedig, die nur noch 62.000 Einwohner meldet, wird jährlich von 15 Millionen Touristen besucht. (apa)