Wien/Los Angeles - Der Anwalt von Bloch-Bauer-Erbin Maria Altmann, E. Randol Schoenberg, ruft die Republik Österreich auf, sofort Verhandlungen über einen etwaigen Kauf eines oder mehrerer der fünf Klimt-Bilder aufzunehmen, sonst könnte die Optionsvereinbarung hinfällig werden. Dies hielt Schoenberg am Dienstagnachmittag fest.

Von Seiten der Republik hieß es zuletzt, man warte noch auf die Preisvorstellungen der 25-Prozent-Erbengruppe um Nelly Auersperg (Kanada), da zwar Schoenberg als Vertreter der restlichen Erben den Wert der Bilder beziffert hatte, aber noch nicht alle restlichen Erben ihre Vorstellungen geäußert haben. Auersperg will laut Schoenberg jedoch kein Preisangebot für die fünf Klimt-Bilder stellen. Sie verlange vielmehr über ihren Anwalt William S. Berardino, dass nun die Republik Österreich ihre Ansicht zum Wert der Bilder äußert, so Schoenberg.

Auersperg: Haben "kein unabhängiges Wissen über den Wert der Gemälde"

Berardino habe ein dahin lautendes Schreiben an die Finanzprokuratur übermittelt, so Schoenberg. In der Finanzprokuratur wollte man dies nicht bestätigen. Auersperg wolle deshalb keine Preisvorstellungen äußern, da sie "kein unabhängiges Wissen über den Wert der Gemälde besitzt", meinte Schoenberg.

Wenn Österreich nun "nicht sofort beginnt, zu verhandeln, dann bricht Österreich die Optionsvereinbarung", in der die weitere Vorgehensweise um die fünf Klimt-Bilder festgehalten ist, erläuterte Schoenberg. "Wir könnten uns dann dafür entscheiden, das Verfahren abzubrechen, und Österreich wird die Möglichkeit verlieren, die Gemälde zu kaufen". (APA)