Über ein Jahrzehnt später trifft diese Zustandsbeschreibung im Hohen Haus noch immer zu - für alle Parteien, außer die Grünen, stellt Eva Glawischnig, Vizechefin der Grünen, zumindest für ihre Fraktion erfreut fest. Dort stehen die Verhältnisse quasi Kopf - die grünen Männer dürfen sich "unter Frauen" wähnen.
58 Prozent der Grünen Reden aus Frauenmund
Das zeigt die von Glawischnig erarbeitete aktuelle "Redezeitstatistik" über die Geschlechterverteilung während der TV-Übertragungen im Parlament (exklusive Fragestunden, Geschäftsordnungsdebatten und tatsächliche Berichtigungen). "Die Grünen haben ihre Rolle als Nummer eins weiter ausgebaut. 58 Prozent der grünen Reden während Live-Übertragungen aus dem Parlament werden von Frauen gehalten." Damit beanspruchen die weiblichen Abgeordneten der Grünen den größten Teil der Redezeit selbstbewusst für sich.
Den anderen Parteien stellt Glawischnig ein "Armutszeugnis" aus: "Wenn die Scheinwerfer angehen, werden die Frauen von der politischen Bühne verdrängt."
"Blamabel"
Überraschend - und für die SPÖ besonders "blamabel", weil sie auf Platz drei verdrängt wurde - sei die Platzierung des freiheitlichen Klubs auf Platz zwei. Die BZÖ/FPÖ-Frauen haben ihr Stück am freiheitlichen Rede-Kuchen im Fernsehen fast verdoppelt auf knapp 28 Prozent.