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Grafik: Archiv
In der Szene der IT-Dienstleister nimmt die Bedeutung der nicht aus den traditionellen EDV-Unternehmen abstammenden Anbieter zu. Zwar liegt die Siemens Business Services weiterhin unangefochten an erster Stelle des jährlichen Branchenrankings. Aber erstmals hat die aus Reich des "grünen Riesen" abstammende Raiffeisen Informatik IBM von Platz zwei verdrängt. Und gleich hinter der drittplatzierten IBM liegt IT Austria, der aus dem Banken- und Sparkassenbereich stammende IT-Dienstleister, der heute mehrheitlich im Besitz der Bank Austria Creditanstalt ist. Das zeigte die jüngste IDC-Marktstudie (Basis Umsätze 2004).

324 Mio. Euro

Insgesamt ist der auf ein Umsatzvolumen von 3,4 Mrd. Euro bezifferte Markt für IT-Dienstleiter - die für ihre Kunden Lösungen installieren oder selbst als Outsourcer die IT-Arbeit übernehmen - sehr zersplittert: Branchenprimus SBS kommt auf einen Anteil von 10,9 Prozent (374 Mio. Euro Umsatz), RI auf 9,5 Prozent (324 Mio. Euro), IBM auf 9,4 Prozent (321 Mio. Euro). Insgesamt listet der Branchendienst IDC in seiner Studie 40 Anbieter, immer noch ein Viertel des Markts (850 Mio. Euro) entfüllt auf unzählige weitere, kleinere Anbieter.

Aufträge außerhalb des Bankensektors

Während nur noch die Hälfte des Umsatzes aus dem Geschäft mit Raiffeisenbanken kommt, sorgt vor allem die andere Hälfte mit Aufträgen außerhalb des Bankensektors für Wachstum, erklärt RI-Geschäftsführer Wilfried Pruschak im Gespräch mit dem STANDARD. So stammt die Software für die Lkw-Maut von dem IT-Dienstleister, der für den laufenden Betrieb sorgt.

Begleitung der Ostexpansion

Künftiges Wachstum verspricht sich Pruschak vor allem aus der Begleitung der Ostexpansion seiner Kunden - nicht zuletzt die dem Raiffeisen-Sektor zugerechnete Unternehmen. So bündelt die Uniqa-Versicherung ihre IT-Aktivitäten in Österreich, was bedeutet, dass die Daten vieler großen osteuropäische Versicherungsunternehmen in Österreich verarbeitet werden. "Wir sind das Indien Europas", sieht Pruschak trotz höhere Arbeitskosten gute Aussichten für den Standort. "Auch wenn die Stundensätze nicht vergleichbar sind, so sind soziale Sicherheit und das soziale Umfeld bei Outsourcing von IT-Aufgaben relevante Softfacts." (Helmut Spudich, DER STANDARD Printausgabe, 2. 2. 2006)