Ziel: Flächendeckende Temperatur-Klimatologie des Alpenraums
Die Temperatur-Daten von 1.700 Wetterstationen werden dank Wiener Initiierung vereinheitlicht
Redaktion
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Wien - In den zahlreichen europäischen Ländern des Alpenraums gibt es zwar ein dichtes Netz an Wetterstationen, und viele Organisationen messen und analysieren Wetterdaten - allerdings nach unterschiedlichen Kriterien. Für länderübergreifende Klimastudien sind diese Daten deshalb nur schwierig verwendbar. Aus diesem Grund startet ein von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) in Wien initiiertes Projekt mit dem Ziel, eine flächendeckende Temperatur-Klimatologie des Alpenraums zu schaffen. Startschuss dafür war am Donnerstag und Freitag eine Tagung in Wien.
Der erweiterte Alpenraum - von Perugia bis Karlsruhe und von der Rhone bis Budapest - ist für die Klimaforschung von besonderem Interesse. Schließlich ist er die Klimascheide zwischen kontinentalen, mediterranen und atlantischen Einflüssen, reicht von Meeresniveau bis zu 4.000 Meter Seehöhe und besitzt eine hohe Stationsdichte. Doch das Potenzial der Region für die Klimaforschung wurde nach Ansicht der Wissenschafter noch nicht ausgeschöpft. So existiert keine flächendeckende, einheitliche Klimatologie der Temperatur.
Projekt
Im Rahmen des Projekts HRT-GAR (High Resolution Temperature Climatology in Complex Terrain) sollen nun die Temperatur-Daten von rund 1.700 Wetterstationen aus den betroffenen Ländern vereinheitlicht und eine flächendeckende Temperatur-Klimatologie geschaffen werden. Aus diesen Daten sollen Temperatur-Karten mit einer sehr hohen Auflösung von ein mal ein Kilometer für den gesamten Alpenraum entstehen. In einem ersten Schritt werden die Jahre 1961 bis 2000 vereinheitlicht. Langfristiges Ziel ist eine Temperatur-Klimatologie bis 1760 zurück.
Der Startschuss für das Projekt erfolgte im Rahmen einer Tagung an der ZAMG, an der Klimatologen aus zehn europäischen Ländern teilnehmen. Die Herausforderung bei HRT-GAR sind die extrem komplexen Geländeformen im Alpenraum. Deshalb nehmen auch Wissenschafter aus Nicht-Alpenländern wie Norwegen daran teil, um die neuen Methoden auch auf die eigenen komplexen Landschaftsformen anzuwenden. (APA)
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