Wien - Als der GAK im Jänner des Vorjahres Igor Pamic um die damalige österreichische Rekord-Ablösesumme von 15 Mio. S unter Vertrag nahm, glaubten die Grazer den gesuchten Torjäger für höhere Aufgaben gefunden zu haben. Doch der vermeintliche Volltreffer hatte Ladehemmung. Nun blüht Pamic aber endlich auf. Dem Doppelpack beim 2:4 gegen Sturm ließ der 30-jährige Glatzkopf im Cupfinale gegen SV Salzburg (2:2, 4:3 im Elfmeterschießen) zwei Tore plus einen Treffer im Elfmeterschießen folgen und lässt die Grazer Athletiker damit auf Millionen-Einnahmen im Europacup hoffen. "Ich lebe wieder..." "Ich lebe wieder und habe wieder Lust, Fußball zu spielen. Ich bin heute der glücklichste Mensch der Welt. Man spielt das ganze Leben, da will jeder einen Titel, das ist das Schönste was es gibt", freute sich Pamic nach seiner starken Leistung und seinem ersten Titel. Mit Dinamo Zagreb und Osijek war er zwei Mal erfolglos im Cupfinale gestanden. Auch in Kroatien gibt es ein Sprichwort das besagt, dass aller guten Dinge drei sind, sagt Pamic, der per Handelfmeter (3.) und mit einem genialen Lupfer (34.) a la Panenka für eine 2:0-Führung gesorgt hatte. Der Trainer-Effekt Die neue Freude am Fußball hat ihm Werner Gregoritsch zurückgegeben, über dessen Vorgänger Klaus Augenthaler spricht er nicht so gerne. "Bei Augenthaler war alles nur Kampf und Taktik. Die ganze Mannschaft hat gespielt, das war katastrophal. Bei Gregoritsch hat jeder Freiheiten bekommen", erklärte Pamic. Und so kann sich auch GAK-Präsident Peter Svetits freuen, dass er seinen teuersten Einkauf nicht aufs Abstellgleis stellte, wie dies von vielen Seiten gefordert worden war: "Man muss wissen, was man an Spielern hat. Er spielt schon seit Oktober gut, Pamic ist unersetzlich." Almer in Bestform Der zweite Matchwinner für den GAK war Torhüter Franz Almer, der einige hervorragende Paraden zeigte und den entscheidenden Elfer von Peter Lipcsei hielt. "Beim Elfmeterschießen war ich wieder ruhig, weil ich geglaubt habe, dass der Franz (Almer) nach seiner Wunderaktion gegen Laessig die Partie für uns entscheiden wird. So war es auch", kommentierte Gregoritsch die Leistung seines Keepers, der nach dem Derby kritisiert worden war. "Diese Mannschaft hat sich den Titel verdient" Gregoritsch hat die Mannschaft erst Anfang April von Augenthalers Kurzzeit-Nachfolger Rainer Hörgl übernommen und zum zweiten Cup-Triumph nach 1981 geführt. "Diese Mannschaft hat sich den Titel verdient. Der GAK hat heute so gespielt, wie man sich das vorstellt. Mit Herz und Motivation", betont der Coach, der wohl demnächst einen Zweijahres-Vertrag unterzeichnen wird. "Man kann gar nicht beschreiben, was er in seiner kurzen Amtszeit für Schwung und Moral in die Mannschaft gebracht hat. Wir haben in allerletzter Sekunde eine verkorkste Saison gerettet", meint Kapitän Toni Ehmann. Hoffen auf Ceh Die Mannschaft für die kommende Saison steht schon zum Großteil. Der GAK hofft, das Mittelfeld-Motor Ales Ceh den ihm vorgelegten Vertrag unterzeichnet und in Graz bleibt. Zudem ist Präsident Svetits auf der Suche nach einer Nummer zehn und einem Stürmer. Damit der GAK auch im vierten Europacup-Auftritt in fünf Jahren international bestehen kann. "Wir waren immer ein guter Punktelieferant für die Fünfjahreswertung", erinnert Svetits. (APA)