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Gerhard Haderer

foto: apa/schlager
Wien/Linz - Der österreichische Karikaturist Gerhard Haderer, Autor des umstrittenen Buches "Das Leben des Jesus", würde nach eigenen Angaben keine Karikatur des Propheten Mohammed zeichnen. Seine Jesus-Karikaturen begründete er laut kath.net gegenüber der "Oberösterreichischen Rundschau" damit, dass es im Christentum kein Bilderverbot gebe, im Gegensatz zum Islam, wo die Abbildung des Propheten ein striktes Tabu sei. "Es ist eine Schnapsidee der Zeitung, Zeichner aufzurufen, Mohammed abzubilden", ging Haderer mit der dänischen Zeitung "Jyllands-Posten" hart ins Gericht. Die Reaktion der Muslime sei absehbar gewesen.

Anstand

Grenzen künstlerischer Freiheit existierten, so Haderer. Diese hätten mit Eigenverantwortung und Anstand zu tun. Allerdings würde er sofort protestieren, wenn es Verbote gäbe. "Jetzt, wo das Kind mit dem Bad ausgeschüttet ist, bleibt uns nichts anderes mehr übrig, als sich konsequent hinter die Künstler zu stellen."

Kein Bilderverbot im Christentum

"Im Christentum gibt es kein Bilderverbot. Es hat seit Jahrhunderten mehr oder weniger verkitschte Jesus-Abbildungen gegeben", sagte Haderer. Sein Jesus-Buch hatte vor vier Jahren zu heftigen Protesten geführt. Der Wiener Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn hatte damals erklärt: "Ich schäme mich vor Menschen anderer Kulturen und Religionen: Welchen Eindruck müssen sie von einer Gesellschaft haben, die schweigend oder gar witzelnd einen solchen Umgang mit dem Stifter jener Religion hinnimmt, die das Antlitz dieses Landes zutiefst geprägt hat? Ohne Ehrfurcht vor dem Heiligen wird bald uns Menschen nichts mehr heilig sein, auch nicht der Nächste." (APA)