Fischer
Fischer hob in seiner Rede hervor, dass Rau als Mann des Friedens, besonders unter Religionen, "zutiefst betroffen und aufgewühlt gewesen, wenn er noch erlebt hätte, was sich in den allerletzten Tagen aus einer unsensiblen journalistischen Vorgangsweise und den darauf folgenden Reaktionen entwickelt hat. Er hätte sich bestimmt für einen verantwortungsvollen Umgang mit Grundrechten, für Respekt gegenüber religiösen Gefühlen, für Toleranz und Dialog, aber sehr entschieden gegen Gewalt ausgesprochen."
Schüssel
Schüssel erinnerte die muslimischen Staaten an ihre Verpflichtung zum Schutz diplomatischer Einrichtungen. Als Reaktion auf die Angriffe auf westliche Botschaften wurde nach Angaben des Kanzlers ein Treffen der politischen Direktoren der Außenministerien aller EU-Staaten einberufen.
Gusenbauer
SPÖ-Vorsitzender Alfred Gusenbauer erklärte in einer Aussendung: "Die gewalttätigen Handlungen müssen ein Ende haben, eine weitere Eskalation wäre brandgefährlich. Dafür ist auch ein sensibler Umgang mit den Worten und eine Mäßigung des Tones dringend notwendig". In einem entwickelten Rechtsstaat kämen nicht nur Gesetze und Verordnungen zum Tragen kommen, sondern auch "Sensibilität, gegenseitige Achtung und Verständnis für andere Kulturen, Lebensweisen und Religionen". Dieses Selbstverständnis sei in Österreich gegeben. Auf der anderen Seite sei es "legitim und notwendig, für die hart erkämpften, von allen gesellschaftlichen Gruppen mitgetragenen, europäischen Grundwerte zu werben".
Haider
Der Kärntner Landeshauptmann und BZÖ-Obmann Jörg Haider zeigte Verständnis für die muslimischen Proteste. Die Muslime "fühlen sich zu Recht angegriffen", sagte Haider in Klagenfurt, da mit den Karikaturen ihre philosophische Grundlage attackiert würde. Der österreichischen Bundesregierung empfahl er, Kontakt zum libyschen Revolutionsführer Muammar Gaddafi aufzunehmen. Der Westen sei nun dabei ertappt worden, dass er "mit anderen Religionen nicht so brutal umgehen kann wie mit der eigenen", sagte Haider bei einem Pressegespräch. Das Christentum werde in Europa oft auf aggressive und sonderbare Weise lächerlich gemacht. Die Muslime seien "sehr vital" dazu bereit, ihre Religion zu verteidigen, im Gegensatz dazu seien die "christlich-europäischen Kohorten" äußerst lahm.
Islamische Glaubensgemeinschaft