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Die erste Phase des Wahlverfahrens beginnt
Icann berief zwei Komitees ein, um die Modalitäten des Wahlverfahrens zu regeln
Ein
Nominierungs-Komitee macht sich
auf Kandidatensuche, ein Wahl-Komitee soll die
Rahmenbedingungen der Wahl festlegen. Icann stellt in
Aussicht, den registrierten At-large-members binnen acht
Wochen die Wahlberechtigung zukommen zu lassen.
Icann kommt in Bewegung. Viele Surfer,
die sich im Verlauf der letzten zwei
Monate in das Wählerverzeichnis auf den
At-large-Membership-Seiten eintrugen,
warteten bisher vergeblich auf ihre
Wahlberechtigung. Warum das so war,
wird nun klar: Erst jetzt beginnt die
Icann damit, Kandidaten zu benennen
und die technische Seite des
Wahlverfahrens zu regeln. Zu diesem
Zweck meldete nun Icann die
Gründung zweier Komitees für die
Online-Wahl.
Ein Nominierungs-Komitee macht sich auf die Kandidatensuche, ein
Wahl-Komitee soll die Rahmenbedingungen des Wahlverfahrens
festlegen. Unter anderem sucht die Icann noch nach einem externen
Dienstleister, der die eigentliche Wahlprozedur abwickeln soll. Zu den
Aufgaben des Wahlkomitees gehört es außerdem, an einer
Wahlkampagne zu arbeiten und einen Modus zur Überwachung des
Wahlverfahrens auszuarbeiten.
Damit kommt das Wahlverfahren endlich
in Fahrt: Die Icann hinkt dem eigenen
Zeitplan bereits hinterher. Erst, wenn die
Komitees ihre Arbeitsergebnisse
vorlegen, könnte die zweite Phase des
Verfahrens eingeleitet werden. In deren Verlauf wird die Icann
"Petitionen" annehmen: Die einzige Gelegenheit für die Wählerschaft,
selbst Kandidatenvorschläge zu machen - und Ziel der Initiative "I
can! election 2000".
Die Komiteegründung ist die erste Bewegung, die Icann seit den
Beschlüssen von Kairo zeigt. At-large-members wurde seit März in
Aussicht gestellt, binnen acht Wochen die Zugangscodes zu den
geschützten Member-Seiten zu erhalten - und damit Zugang zu den
virtuellen Wahlurnen. Anfang Mai meldete sich Icann endlich bei den
registrierten Mitgliedern: In noch einmal acht Wochen soll es nun so
weit sein und die geschützten Seiten freigeschaltet werden.
Mehr Bewegung als bei Icann selbst gab
es inzwischen im Web. Neben dem Initiator "Spiegel online" bietet auch ZDF Online, die "Süddeutsche Zeitunng Online" und das "Manager Magazin Online" eine
Sonderseite zu Icann an, in Frankreich hat sich "Le monde interactif" angeschlossen, und auch die
Bertelsmann-Stiftung
hat ihre Aktivitäten intensiviert.
Über ihre Aktionsseiten "Democratic
Internet" bemüht sich Bertelsmann, den
politischen Dialog zwischen Medien,
Öffentlichkeit und Politikern zu fördern
und Icann als wichtiges netzpolitisches Thema zu etablieren. Mitte
Juni kommt es in Gütersloh zu einer Konferenz zum Thema. "Ziel des
Projektes ist es", heißt es auf der Website von Bertelsmann, "über die
Aufgaben der Icann zu informieren, und so dazu beizutragen, dass
die Organisationsstruktur und Arbeitsweise von Icann demokratischen
Prinzipien -Transparenz, Repräsentation, Gleichheit - entspricht".
Dem gleichen Ziel haben sich auch einige andere Initiativen
verschrieben: dazu gehört der "Studienkreis Icann" genauso wie die
amerikanische "Icann-Watch" und das Icann-Angebot von Common
Cause.
Frank Patalong, Spiegel online