Banda Aceh/Stockholm - Die von der EU sowie anderen europäischen und asiatischen Staaten beschickte Beobachter-Mission zur Überwachung des Friedensabkommens für die ehemalige indonesische Provinz Aceh (Aceh Monitoring Mission - AMM) wird um mehr als die Hälfte reduziert. Laut einer Meldung der schwedischen Nachrichtenagentur TT vom Dienstag soll die Stärke der Beobachtermission von derzeit rund 200 auf 85 reduziert werden.

Das Mandat der ursprünglich für ein halbes Jahr geplanten Mission war zu Jahresbeginn von der indonesischen Regierung bis Mitte Juni um weitere drei Monate verlängert worden. Seit dem Abschluss der Demilitarisierung der Provinz nach einem 29-jährigen Bürgerkrieg will die AMM unter der Leitung des Niederländers Pieter Feith in den kommenden Monaten stärkeres Gewicht auf die Beobachtung von zivilen und juridischen Vorgängen in Aceh legen. Unter den EU-Beobachtern befanden sich bisher auch drei Österreicher, darunter eine Menschenrechtsexpertin.

Der nächste kritische Moment in dem vergangenes Jahr unter Vermittlung des finnischen Ex-Präsidenten und derzeitigen UNO-Chefverhandlers für den Kosovo, Martti Ahtisaari, zu Stande gekommenen Friedensprozess ist Ende März. Dann muss das Parlament in Jakarta laut dem am 15. August in Helsinki unterzeichneten Abkommen die gesetzlichen Möglichkeiten für die Teilnahme ehemaliger Rebellen an Regionalwahlen schaffen. Die nationalistische Opposition in Jakarta hat sich in der Vergangenheit mehrfach kritisch zu dem geplanten Gesetz geäußert. Eine Regionalwahl in Aceh soll Anfang Juni stattfinden. (APA)