Washington - Einen Tag nach einem UN-Sanktionsbeschluss gegen drei Politiker aus der Cote d'Ivoire (Elfenbeinküste) haben die USA die Konten der Betroffenen eingefroren. Die drei Männer stellten eine Bedrohung der nationalen Sicherheit und der außenpolitischen Interessen der USA dar, erklärte US-Präsident George W. Bush am Mittwoch.

Alle Guthaben von Charles Blé Goudé, Eugène Djué und Martin Kouakou Fofié in den USA würden daher eingefroren. Die drei Politiker werden für die UN-feindlichen Unruhen in Cote d'Ivoire im vergangenen Monat verantwortlich gemacht. Bei Zusammenstößen zwischen Anhängern des ivorischen Präsidenten Laurent Gbagbo und UN-Soldaten waren fünf Einheimische getötet worden.

Reisesperre

Der Sanktionsausschuss des UN-Sicherheitsrats hatte am Dienstag eine zwölfmonatige Reisesperre gegen die drei Politiker sowie das Einfrieren ihrer Konten beschlossen. Die drei hätten wiederholt öffentlich zur Gewalt gegen UN-Vertreter und -Einrichtungen sowie gegen Ausländer allgemein aufgerufen, erklärte der Ausschuss zur Begründung. Blé Goudé und Djué sind die Führer der nationalistischen "Jungen Patrioten", einer Unterstützertruppe für Präsident Gbagbo. Fofié ist ein Kommandant der Rebellen, die den Norden der früheren französischen Kolonie in Westafrika beherrschen.

Die Elfenbeinküste ist seit einem gescheiterten Putsch der Rebellen gegen Staatschef Gbagbo im September 2002 in den von der Regierung beherrschten Süden und den von der Rebellengruppe Neue Kräfte (FN) kontrollierten Norden geteilt. 7000 UN-Blauhelme und 4000 französische Soldaten bewachen eine Pufferzone in der Landesmitte. (APA)