Zweieinhalb Jahre nach seinem Start wird das Wirtschaftsmagazin "Econy" eingestellt. Der vom Mainzer Verlag für Wirtschaftsmedien wegen des harten Konkurrenzkampfes verfügte Erscheinungsstopp habe sie selbst "sehr überrascht", sagte Chefredakteurin Georgia Tornow Mittwoch Abend in Berlin. Das Unternehmen habe zuletzt noch eine große Marketingoffensive für das gerade erst mit einem Relaunch neu ausgerichtete Magazin angekündigt und der zuständigen Gesellschaft IVW eine Auflage von 47.000 Exemplaren für das erste Vierteljahr gemeldet. Am kommenden Mittwoch soll nun die letzte Ausgabe von "Econy" erscheinen; sie ist unter anderem den so genannten Headhuntern im Internet sowie der EXPO 2000 gewidmet. Der letzte Themenschwerpunkt beschäftigt sich mit dem E-Commerce. Tornow betonte, aus ihrer Sicht sei das ökonomische Potenzial für einen Neustart von "Econy" gegeben gewesen. Die "Kriegskassen" des Mainzer Verlages seien gut gefüllt, es gebe somit ein "sattes Marketingbudget" für das als "Magazin für die neue Wirtschaft" auftretende Blatt. Verlag und Redaktionen hätten mit ihrem Amtsantritt im Januar eine große Anstrengung unternommen und "in einen explodierenden Markt hinein einen Relaunch gemacht", betonte die Chefredakteurin. "Econy" war 1998 vier Mal erschienen und hatte 1999 auf zweimonatiges Erscheinen umgestellt; auch die Besitzer hatten mehrfach gewechselt. In diesem Jahr war das Magazin dann monatlich herausgekommen. Tornow hatte dazu ein Team aus fünf Redakteuren, einem Layouter und zahlreichen freien Mitarbeitern gebildet. "Econy" habe vor allem den Ruf einer Autorenzeitschrift gehabt, betonte die Chefredakteurin. Das Scheitern von "Econy" sei nicht auf die monatliche Erscheiungsweise zurückzuführen, sagte Tornow mit Blick auf die angeblichen Pläne des "Spiegel"-Verlages für ein wöchentliches Wirtschaftsblatt. Der "Wirtschaftswoche" zufolge führte der Leiter des Hamburger Verlages, Heinz Gerhardt, Gespräche mit der "Business Week" über eine deutsche Ausgabe des US-Blattes. Der mit dem "Spiegel" konkurrierende "Focus" aus München hatte zuletzt als eigenen Wirtschaftsableger "Focus-Money" gegründet. "Econy" war ursprünglich ebenfalls als Abspaltung des zur "Spiegel"-Gruppe zählenden "manager magazin" entstanden. (APA)