Medien
"Krone"/"Kurier": Mediaprint-Titel kehren in den Zeitungsverband VÖZ zurück
Surprise, surprise: Nach einem Jahr kehren "Krone" und "Kurier" in den Zeitungsverband zurück. Ausgetreten waren sie wegen Differenzen über die Privat-TV-Strategie.
In der jüngsten Sitzung des VÖZ-Vorstandes wurden die Anträge der "Neuen Kronen Zeitung", des "Kurier" sowie der Magazine "profil" und "trend" um neuerliche Aufnahme in den Verband Österreichischer Zeitungen (VÖZ) einstimmig angenommen, teilte der Verband Donnerstag mit. Aus diesem Grund werde am 29. Juni eine außerdordentliche Generalversammlung des Verbandes stattfinden.
Der VÖZ hat im Frühjahr private Fensterprogramme in ORF 2
vorgeschlagen: eine Anregung, die inzwischen auch ins
Regierungsprogramm von ÖVP und FPÖ aufgenommen wurde. "Krone" und
"Kurier" sowie die an den beiden Medien je zur Hälfte beteiligte
deutsche WAZ verfolgten in Sachen TV hingegen andere Pläne. Bei der
jetzigen Annäherung sei das Thema Fernsehen laut Schaffelhofer "nicht
explizit zur Sprache gekommen". Wenn die Regierung ihre detaillierten
Pläne zum Privatfernsehen auf den Tisch legt, werde man sich des
Themas aber gemeinsam annehmen, so der VÖZ-Generalsekretär.
Näher gekommen sind einander die beiden Gruppierungen nun wieder
über Gespräche zur Österreichischen Auflagen Kontrolle (ÖAK) und zum
Kollektivvertrag sowie über die Verhandlungen im Rahmen der geplanten
Internet-Plattform Österreich, an der der ORF und eine Reihe von
Zeitungsverlagen - darunter einige VÖZ- und Mediaprint-Titel -
derzeit bauen. "Die Brücken waren ja nie wirklich abgebrochen", so
Schaffelhofer. "Alle wichtigen Fragen wurden auch in den vergangenen
Monaten mit der Mediaprint besprochen."
Der Wiedereintritt von "Krone", "Kurier", "profil" und "trend"
führt auch zu Neuerungen in den VÖZ-Gremien. Demnach sollen
"Kurier"-Chefredakteur Peter Rabl für den "Kurier" sowie "Kurier"-
und ZVB-Geschäftsführer Hans Georg Otto für die
"Kurier"-Zeitschriftentochter ZVB (trend/profil) in Vorstand und
Präsidium des Verbandes einziehen. Wer die "Kronen Zeitung" vertreten
wird, ist laut Schaffelhofer noch unklar. (red/APA)