Sestriere - Antoine Deneriaz hat am Sonntag im Zuge seines Abfahrts-Triumphs für einen Olympia-Rekord gesorgt. Der Franzose, der auf Grund seiner Bestzeit im Abschlusstraining erst als 30. ins Rennen gegangen war, raste mit der höchsten Startnummer der Geschichte zu Olympia-Gold in der Königsdisziplin.

Den bisherigen Rekord in der Abfahrt hatte Österreichs Ski-Legende Toni Sailer gehalten. Der Tiroler war 1956 in Cortina d'Ampezzo mit Startnummer 18 Olympiasieger in der Abfahrt geworden. Deneriaz ist übrigens nach Henri Oreiller (1948 St. Moritz), Jean Vuarnet (1960 Squaw Valley), Jean-Claude Killy (1968 Grenoble) sowie Jean-Luc Cretier (1998 Nagano) der bereits fünfte Abfahrts-Olympiasieger aus Frankreich.

Bei zwei dieser Triumphe der "Grande Nation" befand sich auch ÖSV-Superstar Hermann Maier unter den Teilnehmern. "Immer, wenn ich bei einer Olympia-Abfahrt starte, gewinnt ein Franzose", lautete deshalb der Kommentar des "Herminators". 1998 in Nagano schied der Salzburger mit seinem "Jahrhundertsturz" aus, 2006 wurde er nun Sechster. 2002 in Salt Lake City hatte der Maier nach seinem schweren Motorrad-Unfall gefehlt.

Auch der Vorsprung von Deneriaz, der den Salzburger Michael Walchhofer gleich um 0,72 Sekunden auf den Silberrang verwies, hatte fast historische Dimensionen. Das letzte Mal, dass ein Abfahrer die Olympia-Konkurrenz derart distanzierte, war 1964 in Innsbruck. Damals triumphierte der Vorarlberger Egon Zimmermann II 74/100 vor dem Franzosen Leo Lacroix.(APA)