Die gesamte Bier-Produktion lag bei knapp 9 Millionen Hektoliter, um 0,9 Prozent über dem Bierausstoß 2004 (inkl. alkoholfreies Bier und Export). 95 Prozent werden davon in Österreich getrunken, 5 Prozent gehen in den Export, vor allem nach Deutschland, Ungarn und Italien. Der Export von österreichischem Bier ist 2005 um 6,1 Prozent auf 490.000 hl gestiegen. Im Inland gab es ein Plus von 0,6 Prozent.
Importe nehmen zu
Zugenommen haben aber auch die Bier-Importe, wobei sich Exporte und Importe in etwa die Waage halten. Steigende Tendenz sei bei den Kofferraum-Importen festzustellen, die der Brauereiverband auf 300.000 hl schätzt. Liebl führt dies vor allem auf die Biersteuer zurück, die in Österreich eine "problematische Differenz" zu Deutschland und Tschechien aufweise: Werden in Österreich 24 Euro pro hl eingehoben, sind es in Tschechien nur 9,49 Euro und in Deutschland 9,44 Euro.
Umgelegt auf eine Kiste Bier durchschnittlichen Preises ergebe sich durch die heimische Biersteuer ein höherer Preis von 2 Euro (inkl. MwSt.), rechnet Liebl vor, der erneut eine Absenkung der Biersteuer forderte.
Alpenrepublik weltweit auf Platz drei
Mit dem gestiegenen Bierdurst ist Österreich im weltweiten Vergleich des Bierkonsums auf Rang drei vorgerückt und hat Irland auf Platz vier verwiesen. Unangefochten an der Spitze liegt Tschechien mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von 158 Liter (2004), gefolgt von Deutschland mit 115,8 Liter. Zum Vergleich: Im Weinland Italien werden nur knapp 30 Liter Bier getrunken.
Während in Österreich im Vorjahr der Bierkonsum gestiegen ist, mussten Deutschland (-0,5 Prozent) und die Schweiz (-3,6 Prozent) einen Rückgang hinnehmen, berichtete Verbands-Geschäftsführerin Jutta Kaufmann-Kerschbaum.
Die beliebteste Sorte ist nach wie vor das Lager-/Märzenbier mit einem Marktanteil von knapp 60 Prozent, Vollbier kommt auf 19 Prozent, gefolgt von Schankbier mit einem Inlandsmarktanteil von rund 6 Prozent. Alkoholfreie Biere liegen bei 1,5 Prozent Marktanteil, Tendenz steigend. Insgesamt gibt es hier zu Lande 600 verschiedene Biere, die in 147 Braustätten hergestellt werden.
Preisanhebung nicht in Sicht
Für "das schönste Nass - ein Bier vom Fass" (Liebl) heben die Brauer ab Mai 2006 ein Pfand von 30 Euro pro Fass ein. Der Grund dafür sei der zunehmende Missbrauch von Stahlfässern, unter anderem als Wasserbehälter oder Reservekanister. Durch die steigenden Stahlpreise sei in der Vergangenheit ein vermehrter Schwund bei Fässern zu beobachten gewesen, hieß es.