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Rust - "So schnell kann Stadtentwicklung gehen", freute sich Planungsstadtrat Rudi Schicker Freitag bei der Klubklausur der Wiener SPÖ im burgenländischen Rust. Vor kurzem noch war über das Entwicklungsgebiet zwischen Stadion und Handelskai heftig diskutiert worden, jetzt konnte er bereits einen schicken Werbefilm über das geplante "Viertel Zwei" präsentieren. Mit einem erstaunlichen Konzept: Dieses Gebiet sei nicht nur "am Handelskai verkehrsgünstig gelegen", wird geworben. Dazu kommt: "eine Garage macht das Viertel Zwei zur autofreien Zone".

Endphase

So lang kann Stadtentwicklung dauern: Die Errichtung der Mitte der 90-er Jahre begonnenen Donaucity nächst der Reichsbrücke geht nun in ihre Endphase. Und zwar mit dem spektakulärsten Projekt, dem höchsten Haus von Wien.

Zwei Hochhäuser sind für die "Platte" vor der UNO-City noch vorgesehen - "das wird spektakulär und für diesen Ort sicher geeignet", kündigt Schicker an. Ein Turm soll 160, der zweite 200 Meter hoch werden. Damit wird er mit den Aufbauten den Millenniumtower überragen. Die Flächenwidmung für beide Projekte soll bald in die öffentliche Auflage gehen, dann wird die Donaucity-Gesellschaft WED die Nutzersuche beginnen und danach mit dem Bau beginnen. Beide Türme wurden vom französischen Architekten Dominique Perrault entworfen, der unter anderem auch die Nationalbibliothek in Paris oder auch den Zubau am Rathaus von Innsbruck geplant hatte.

Künstlerische Elite

Dazu kommt noch die seit Jahren gesuchte "kulturelle Einrichtung" in der Donaucity, die nun gleichzeitig gewidmet werden soll. Es gebe dafür "Überlegungen einzelner Ausbildungseinrichtungen", erklärte Schicker kryptisch. "Künstlerische Ausbildung im Elitebereich" werde dort das Thema sein.

Die Überlegungen, auch die Maschinenbau-Fakultät der TU auf die "Platte" über der Donauuferautobahn zu bringen sind damit endgültig ad acta gelegt. "Die Fakultät hat sich derart anders entwickelt, dass das vorgesehene Gebäude nicht mehr passen würde", so Schicker. Die Tendenzen würden nun eher in Richtung Flugfeld Aspern gehen - während in der Donaucity noch weitere Wohnungen gebaut werden könnten.

Einheitliche Benennungen

Und dann gibt es gelegentlich geradezu historische Durchbrüche. Die Absurdität, dass es in Wien Schnellbahnstationen "Wien Nord" und "Wien Mitte" gibt - während die dazugehörigen U-Bahnstationen "Praterstern" und "Landstraße" heißen, soll beendet werden. Künftig sollen sie einheitlich "Wien Prater- stern" und "Wien Mitte" heißen. Wann dieser Gewaltakt vollzogen wird? Bis 2008.

Bleibt eines: Das von Wien beharrlich genannte Projekt "Bahnhof Wien - Europa Mitte". Der endgültige Name könnte bei einem Schülerwettbewerb geklärt werden. (Roman David-Freihsl, DER STANDARD Printausgabe, 18./19.02.2006)