240 Stücke


Das Wiener Sisi-Museum hat die größte private Sammlung von Objekten von Kaiserin Elisabeth erworben. Den Ankauf der 240 Stücke gaben am Dienstag die Museums-Verantwortlichen vor Journalisten bekannt. Damit mausert sich die Schau in der Hofburg zum größten Sisi-Zentrum weltweit. Zu den neuen Exponaten zählt neben Sisis Milchzahn und ihrem Taufkleid etwa auch die Kokainspritze der Ehefrau von Kaiser Franz Joseph.

Im Bild: Franz Xaver Winterhalter: Elisabeth von Österreich

Foto: DER STANDARD/Schloss Schönbrunn-Betriebsgesmbh

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Interessante Kleidungsstücke


Zusätzlich zu den zahlreichen Ausstattungsgegenständen der Hofburg nenne das Sisi-Museum nun insgesamt 350 Exponate sein Eigen, summierte Kuratorin Katrin Unterreiner. Von den neuen seien vor allem die Kleidungsstücke interessant. Morbiden Glanz strahlt etwa der schwarze Mantel aus, den die Kaiserin angeblich bei ihrer Ermordung in Genf trug.

Im Bild: Ein Lederstiefel der Kaiserin Elisabeth

Foto: APA/Pfarrhofer

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Milchzahn


Ansonsten lasse sich mit Taufkleid und Kinderschuhen nun besonders die Kindheit der späteren Monarchin besser illustrieren, betonte Unterreiner. Als säkulare Reliquie findet sich in der Sammlung auch Sisis erster Milchzahn, mit dem das Kind bereits geboren wurde.

Im Bild: Das "Lichte Kleid" befand sich bereits zuvor im Besitz des Sisi-Museums

Foto: APA/Pfarrhofer

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Kokain-Spritzbesteck


Aber auch das Privatleben der erwachsenen Kaiserin wird durch teils kuriose Schaustücke näher beleuchtet. So findet sich in der Reiseapotheke unter anderem auch Sisis Kokain-Spritzbesteck.

Im Bild: Das Spritzbesteck wurde als Teil der Reiseapotheke in einer Schachtel mitgeführt

Foto: APA/Pfarrhofer

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Schnee von gestern


Für Unterreiner ist die Geschichte aber gewissermaßen Schnee von gestern, sei doch Kokain zur damaligen Zeit als normales Schmerzmittel und gegen Depressionen verwendet worden. Auch über den Suchtgiftkonsum der Kaiserin lässt sich laut der Kuratorin nichts sagen.

Im Bild: Sisis Kokain-Spritzbesteck

Foto: APA/Pfarrhofer

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Preis: 850.000 Euro


Auf 850.000 Euro bezifferte der Geschäftsführer der Schloss Schönbrunn Kultur- und Betriebsgesellschaft (SKB), Franz Sattlecker, den Preis für die Sammlung. Diese war vor 25 Jahre von Manfred Klauda in Deutschland aufgebaut worden. Dessen Witwe hat die Kollektion nun nach Wien verkauft.

Im Bild: Die Toilettgarnitur der Kaiserin

Foto: APA/Pfarrhofer

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Schaumuseum


An sich sei das Sisi-Museum kein klassisches Sammel-, sondern Schaumuseum, unterstrich Sattlecker. Wegen der Einzigartigkeit der Exponate habe man sich jedoch für den Ankauf entschieden.

Im Bild: Diesen Trauerfächer, bemalt von Elisabeths Tochter Marie Valerie, erstand das Sisi-Museum um 26.400 Euro auf einer Auktion des Dorotheums.

Foto: APA/Dorotheum

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50. Jahre "Sissi"-Filme


Zum Kaufpreis hat die Bundesimmobilienverwaltung 100.000 Euro beigesteuert und dafür 17 Stücke erhalten. Diese werde man ab Juni anlässlich des 50. Jubiläums der "Sissi"-Film-Trilogie im Hofmobiliendepot in einer Ausstellung präsentieren, kündigte dessen wissenschaftliche Leiterin Ilsebill Barta an. (APA)

Im Bild: Romy Schneider als Kaiserin Elisabeth und Karlheinz Böhm als Kaiser Franz-Josef

Foto: APA/dpa