Microsoft hat gute Chancen, seinem Konkurrenten Sony einen beachtlichen Teil des Weltmarktes für Spielekonsolen abzuringen. Die XBox 360 könnte bald rund ein Drittel des internationalen Gaming-Marktes beherrschen, so die Prognose von Experten der Gaming-Suchmaschine Wazap . Vor allem Sonys undurchsichtige Ankündigungspolitik zur Playstation 3 bringt für Microsoft ungeahnte Möglichkeiten. "Nach derzeitigem Stand gehen wir davon aus, dass die PS3 frühestens Ende dieses Jahres in Asien und dementsprechend verspätet in Europa auf den Markt kommen wird", sagte Wazap-Pressesprecher Udett Schaffrath im pressetext-Gespräch.

70 Prozent

Momentan hält Sony rund 70 Prozent des Konsolenmarktes in der Hand, Microsoft und Nintendo liegen jeweils bei 15 Prozent. Kommt die PS3 tatsächlich nicht rechtzeitig in die Läden, könnte Microsoft bereits nach dem nächsten Weihnachtsgeschäft auf 35 Prozent Marktanteil klettern und Sony läge nur noch bei rund 50 Prozent. Wazap-Experten sprechen davon, dass die Spezifikationen für die neue Playstation bis heute nicht fertig gestellt seien. Dadurch würden auch Softwarefirmen beeinträchtigt, die ihre attraktivsten Spiele anhand der endgültigen Spezifikationen entwickeln.

Trost

Heutzutage sei der Konsument nicht bereit sich vertrösten zu lassen bzw. ewig auf das Erscheinen einer Konsole zu warten, so Schaffrath. Microsoft werde eine Menge dazu gewinnen, weil sich viele lieber gleich eine XBox 360 kaufen, als bis zur Einführung der PS3 geduldig zu bleiben. "Zudem ist die XBox 360 momentan die einzige Konsole, die HDTV unterstützt", erklärte Schaffrath. Auch das Bemühen um die neueste Technologie für die PS3 könnte Sony auf den Kopf fallen. Denn die hohen Produktionskosten von geschätzten 900 Dollar pro Einheit führen möglicherweise zu einem Verkaufspreis, den sich zu wenige Konsumenten leisten können oder wollen.

400 Dollar

Die Microsoft-Konsole kostet den Verbraucher im Handel rund 400 Dollar. Will Sony bei den Verkäufen mithalten, müsste das Unternehmen ein Verlustgeschäft in Kauf nehmen und darauf hoffen, dieses später durch Blockbuster-Games wieder wett zu machen. Eine solche Verlagerung des Geschäftes ist in der Gaming-Branche jedoch nicht unüblich. Schon bei der PS2 habe Sony das Konzept verfolgt, die Konsole ohne Gewinn zu verkaufen, erklärte Schaffrath gegenüber pressetext. Ob die Strategie letztlich aufgeht, bleibt abzuwarten. Ganz hoffnungslos sei die Lage für Sony noch nicht, so die Wazap-Experten.(pte)