Die Kommission will damit einer Benachteiligung europäischer Schuhproduzenten entgegenwirken. Von den Dumping-Zöllen sind neun Prozent der Schuheinfuhren in die EU betroffen.
Ausnahmen
Im ersten Monat sollen die Zusatzzölle vier Prozent, im fünften Monat 19,4 (China) bzw. 16,8 Prozent (Vietnam) betragen. Ausgenommen von den jetzigen Strafzöllen sind hochwertige Kinder- und Sportschuhe. Die technisch besonders anspruchsvollen Produkte würden in Europa kaum noch hergestellt.
Weiter an die Kunden
Österreichs Schuhhandel hatte bereits am Mittwoch erklärt, dass er die Strafzölle "eins zu eins" an die Kunden weitergeben werde.
Mandelson rief die Schuhhändler auf, die Zölle nicht weiterzuverrechnen. "Ich bin fest davon überzeugt, dass dies nicht zu einer Preiserhöhung führen wird", sagte der EU-Kommissar. Durch die jetzige stufenweise Lösung würden Einzelhändler in Europa nicht mit plötzlichen hohen Zöllen konfrontiert.
Handel alarmiert
Nach Angaben des österreichischen Schuhhandels ist die Lage in der Branche derzeit "zu angespannt, um die Verteuerungen abfangen zu können". Mandelson sieht das anders. In den vergangenen Jahren seien die in die EU importierten Schuhe um 20 Prozent billiger geworden, die Einzelhandelspreise seien jedoch unverändert geblieben. Mandelson: "Es gibt eine Marge, die es erlauben sollte, einen kleinen Zollsatz auf die gesamte Handelskette zu verteilen." Der Zoll entspreche einem Aufschlag von 1,50 Euro auf einen durchschnittlichen Großhandelspreis von 8,50 pro Paar Schuhe, das im Geschäft 30 bis 100 Euro koste.
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