Amag-Chef Klaus Hammerer will, wie berichtet, seine 40 Prozent verkaufen. An wen, wollte er bisher nicht sagen. Denkbar sind Gespräche mit den drei großen Aluminium-Konzernen Alcoa (USA), Alcan (Kanada) und Norsk Hydro (Norwegen) - ob sie sich mit 40 Prozent begnügen würden, ist aber fraglich. Günstiger wäre da schon der gleichzeitige Verkauf des 20-Prozent-Pakets der Mitarbeiterstiftung - also kontaktierte Hammerer die Belegschaftsvertretung. Betriebsratschef Höfl holte sich in einer Urabstimmung das Mandat für Verkaufsverhandlungen.
Constantia bereitet Due Dilligence vor
Der zweite Haupteigentümer, die ebenfalls 40 Prozent haltende Constantia Packaging, hat ein Vorkaufsrecht für die Hammerer-Anteile und die Verhandlungen bereits aufgenommen. "Wir brauchen jetzt einmal die Kontrolle, dann wird man weitersehen", so ein Constantia-Packaging-Manager.
Die Mitarbeiterstiftung gilt in Gewerkschaftskreisen als Vorbild für Mitarbeiterbeteiligungen. Ihre Stifter sind neben Hammerer der Landessekretär der Gewerkschaft Metall-Textil, Walter Schopf, und der Präsident der oberösterreichischen Arbeiterkammer (AK), Johann Kalliauer. ÖGB und AK Oberösterreich sowie die SPÖ lehnten bisher den Verkauf der Mitarbeiteranteile ab. Höfl argumentiert, dass mit einem 20 Prozent "nichts mitzubestimmen" sei, deshalb sei ein Verkauf besser.
SPÖ-Vorsitzender Haider hält dagegen, es gebe ein Angebot der Constantia, die Mitarbeiter bei Entscheidungen nicht zu überstimmen. Damit wären Standort und Jobs in Ranshofen besser abgesichert als etwa die der Voest in Linz. Höfl widersprach: Das wolle ihm die Constantia nicht schriftlich bestätigen. Am Freitag erklärte der Betriebsratsobmann, der 35 Jahre SPÖ-Mitglied war, seinen Austritt aus der Partei, "weil ich mit solchen Methoden nichts zu tun haben will". Die Causa Amag sei Sache von Stiftung und Gewerkschaft - nicht der Partei. Am Donnerstag ist eine Betriebsversammlung geplant.