US-Gericht bestätigt Entzug von Staatsbürgerschaft für Ex-KZ-Aufseher
81-Jähriger lebte seit 1956 in den USA und wird beschuldigt, persönlich an Nazi-Verbrechen beteiligt gewesen zu sein
Redaktion
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Chicago - Ein US-Gericht hat die Entscheidung der
Regierung in Washington bestätigt, einem ehemaligen KZ-Aufseher aus
Jugoslawien die US-Staatsbürgerschaft zu entziehen. Wie das
Justizministerium am Freitag mitteilte, wurde Josias Kumpf von einem
Berufungsgericht in Chicago am Donnerstag für schuldig befunden,
persönlich an den Nazi-Verbrechen beteiligt gewesen zu sein. So hatte
bereits im Mai auch ein Bundesrichter in Milwaukee geurteilt.
Der 81-Jährige hatte zugegeben, unter anderem in dem Lager
Trawniki in Polen Aufseher gewesen zu sein. Dort waren 1943 an einem
einzigen Tag 8000 jüdische Männer, Frauen und Kinder ermordet worden.
Baldige Ausweisung
Kumpf, der in Racine im US-Bundesstaat Wisconsin lebt, war 1956 in
die USA ausgewandert. 1964 hatte er die US-Staatsbürgerschaft
erhalten; im September 2003 entschied die US-Regierung, ihm diese
wieder zu entziehen. Nach dem jüngsten Urteil soll Kumpf nun so
schnell wie möglich ausgewiesen werden, teilte das Justizministerium
weiter mit. (APA)
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