Bagdad - Der frühere irakische Präsident Saddam Hussein hat die Iraker zur Einheit aufgerufen. Der wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit angeklagte Ex-Staatschef habe an seine Landsleute appelliert, all jenen Einhalt zu gebieten, die Aufruhr und Spaltung zwischen den Religions- und Volksgruppen anstrebten, erklärte Saddam Husseins Anwalt Khalil el Dulaimi am Montag in Bagdad. Die Iraker müssten nun im Angesicht der Krise "die Reihen schließen".

Zugleich würdigte der Sunnit Saddam Hussein die Bemühungen des schiitischen Großayatollahs Ali Sistani, die Spannungen zwischen Schiiten und Sunniten zu mindern. Nach den blutigen Unruhen infolge des Anschlags auf die Goldene Moschee in Samarra hatte Sistani die Schiiten aufgerufen, von Racheangriffen auf Sunniten abzusehen.

Zugleich machte der inhaftierte Expräsident die USA für die Krise verantwortlich. Dulaimi zitierte ihn mit den Worten: "Was dem Irak und den Irakern zustößt, ist eine Folge der US-Aggression und der dadurch hervorgerufenen Zerstörung." (APA)