750 Blankozulassungen
Mindestens 200 Motorräder, Pkws und Kleintransporter soll die arbeitsteilig organisierte Gruppe von der Straße und aus Auto- und Motorradhäusern gestohlen haben, berichtete Herwig Haidinger, Direktor des Bundeskriminalamtes, am Dienstag bei einer Pressekonferenz. Dazu kommen noch Einbrüche und Diebstähle in Geschäften und Speditionen, allein dabei erbeuteten sie Waren im Wert von 3,2 Millionen Euro.
Das Diebsgut wurde entweder in Österreich verkauft oder nach Serbien verschoben. Dabei half ein früherer Coup: Bei zwei Einbrüchen in Zulassungsstellen brachten die Verdächtigen 750 Blankozulassungen in ihren Besitz.
Mittels Laptop und Drucker konnten dann die Zulassungen auf das gestohlene Fahrzeug ausgestellt werden – bei Polizei- oder Grenzkontrollen konnte man ordnungsgemäße Papiere vorweisen.
Wöchentliche Fahrten
Bis zu dreimal pro Woche wurden Maschinen an die Besteller geliefert, der mutmaßliche Bandenkopf, ein 32-jähriger Serbe, war in Belgrad als erste Adresse für günstige Motorräder bekannt – 6000 bis 7000 Euro zahlte man bei einem Großauftrag pro Stück. Selbst als der Boss im Juli festgenommen wurde, lief das Geschäft weiter: Sein Bruder dirigierte die bis zu 100 Mann starke Truppe.