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Alte Führerscheine bleiben gültig

APA/ALEXANDER SEGER

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Der Führerschein ist 100 Jahre alt - und ändert wieder einmal sein Gesicht

Foto: APA/ BARBARA GINDL
Wien - Am ersten Tag der Einführung des neuen Führerscheins im Scheckkartenformat gibt es offenbar einen regelrechten Run auf die neuen Dokumente: Wie Verkehrsministerium und Fahrschulen bestätigten, war die Nachfrage enorm, auch wenn konkrete Zahlen erst am Nachmittag vorliegen sollten. Das EDV-System, mit dem die Bestellung der neuen Scheine abgewickelt wird, funktioniere jedenfalls "perfekt", konstatierte man im Verkehrsministerium.

Das Umtauschen der alten Papierscheine in die moderne Karte ist offenbar sehr populär: "Herr und Frau Österreicher wollen die ersten sein, wollen die niedrigste Nummer", meinte Hartwig Hufnagl, der im BMVIT maßgeblich an der Einführung der Scheckkartenführerscheine beteiligt war. Die Abwicklung funktioniere reibungslos, einzig in Wien habe es einen Serverausfall gegeben, was allerdings nicht im Zusammenhang mit den neuen Fahrausweisen stehe.

Am ersten Tag wurden die Daten gesammelt und sollten laut Hufnagl am Abend in der Österreichischen Staatsdruckerei einlangen, die umgehend mit der Produktion beginne. Noch Mittwochabend oder Donnerstag früh sollten die ersten Exemplare fertig sein, womit die neuen Besitzer ihre Dokumente schon ab Freitag in den Händen halten dürften, so Hufnagl.

Info-Homepage zeitenweise überlastet

Ein Indiz für die große Nachfrage war auch die Nichterreichbarkeit der offiziellen Info-Homepage "scheckkartenfuehrerschein.at", die zeitenweise nicht aufrufbar war. "Das könnte mit dem Ansturm zusammenhängen", mutmaßte man im BMVIT. Schließlich sind bis zu 30.000 Zugriffe zu verzeichnen gewesen.

Umtausch

Alle Führerscheine werden ab heute nur mehr im neuen Scheckkartenformat ausgegeben. Der neue Schein kostet 55 Euro, wer seinen papierenen umtauschen will, muss 45 Euro zahlen.

Sicherheitsmerkmale

Das neue Dokument weist aufwändige Sicherheitsmerkmale auf: Die Daten werden mit "Laserengraving"-Technologie aufgebracht, auch Mikroschriften und ein Hologramm kommen zum Einsatz.

Zweite Führerscheinrichtlinie der EU

Mit dem österreichischen EU-Beitritt trat 1996 die zweite Führerscheinrichtlinie der EU in Kraft, wodurch die Scheine neue Sicherheitsmerkmale und die Sterne der Europäischen Union erhielten. Zuletzt wurde der Führerschein EU-bedingt vor zwei Jahren aktualisiert. Mit der Erweiterung auf 25 Mitgliedsländer musste auf der ersten Seite das Wort "Führerschein" auch in den neuen Sprachen wie lettisch oder maltesisch aufgedruckt werden.

Führerschein seit 1955 rosa

Der Führerschein ist 100 Jahre alt. Am 7. Jänner 1906 wurde im Reichsgesetzblatt der Monarchie die "Fahrlizenz" zum Lenken von mehrspurigen Kfz eingeführt, seit damals gilt die allgemeine Führerscheinpflicht. Hatte die Fahrlizenz 1906 zunächst noch eine bräunlich-graue Farbe, wechselte in den Anfängen der zweiten Republik die Farbe von grau auf schließlich rosa (ab 1955), geht aus einer Aufstellung der Österreichischen Fahrschulen hervor. Die Farbe soll auch bei den neuen Dokumenten in Scheckkartenform beibehalten werden. (APA)