Washington - Die große Mehrheit der US-Soldaten im Irak
wünscht einen baldigen Abzug ihrer Armee. 72 Prozent der befragten
Soldaten befürworten einen Abzug innerhalb eines Jahres, wie aus der
am Dienstag veröffentlichten Erhebung von Zogby International und Le
Moyne College hervorgeht. Nur 23 Prozent stimmten der Aussage von
US-Präsident George W. Bush zu, die US-Truppen sollten "so lange wie
nötig" bleiben.
Am weitesten verbreitet war der Wunsch nach einem Abzug binnen
eines Jahres unter Reservisten: 89 Prozent äußerten sich
dementsprechend. Am niedrigsten war der Wert unter der Eliteeinheit
der Marineinfanteristen mit 58 Prozent. Für die Umfrage wurden 944
Soldaten in persönlichen Gesprächen befragt.
Unterstützung von Terror
58 Prozent der Befragten gaben an, sie hätten eine klare
Vorstellung von der Mission der US-Streitkräfte im Irak. 42 Prozent
der US-Soldaten meinten dagegen, sie hätten nur eine vage Idee davon
oder wüssten die Aufgabe gar nicht zu definieren.
Für die überwiegende Mehrheit (85 Prozent) war der wichtigste
Grund für den Einmarsch, die "Rolle von Saddam Hussein bei den
Attentaten vom 11. September" 2001 zu rächen. Für gut drei Viertel
der Befragten ging es ferner darum, dass der frühere irakische
Präsident nicht mehr die Terrororganisation Al Kaida "schützte". Für
lediglich knapp ein Viertel der US-Soldaten ist das Einführen einer
Demokratie im Irak als Vorbild in der arabischen Welt einer der
wichtigsten Kriegsgründe gewesen. (APA)