Dies gab Brau-Union-Österreich-Chef Markus Liebl am Donnerstag in Wien bekannt.
Rückläufig war auch im Jahr 2005 der Bierabsatz der Brau Union in Österreich, die größten Brauer des Landes verkauften im Inland 4,702 Millionen Hektoliter, ein Rückgang um 1,6 Prozent.
Preiskampf bei Dosenbier
Grund war nach Vorstandsangaben vor allem der drastische Preiskampf beim Dosenbier, aus dem man sich bewusst herausgehalten habe. Das hat Absatz und Marktanteile gekostet. Heuer soll es wieder bergauf gehen. Man hofft auf den Effekt der Fußball-WM und ein paar wärmere Sommerwochen. Gewirkt habe schon der längere Fasching und die lange Saison in den Skiregionen.
Hohe Transportkosten durch Importe
Am österreichischen Markt hat wurden 2005 rund 32.000 Hektoliter "Heineken"-Bier verkauft, heuer sollen es rund 43.000 hl oder etwas mehr werden. Bisher wird das Bier der Marke Heineken ausschließlich importiert, was u.a. wegen der hohen Transportkosten nicht wirklich lukrativ war.
Keine Konkurrenz für Eigenmarken
Gefährlich werden soll die prominente Eigenmarke der Konzernmutter den Brau-Union-Bieren wie Gösser, Zipfer, Puntigamer & Co nicht, wie Liebl und sein Vorstandskollege Johann Sulzberger erneut versicherten. Sulzberger sprach von einer "wirklichen Sensation, dass die Produktion von Heineken nach Österreich geholt wurde". Es habe auch kein Druck bestanden.
Heineken ist im Hochpreissegment angesiedelt, also im Handel und bei Szene-Gastronomen und in Bars. Während etwa in Ungarn acht Prozent allen Biers auf dieses so genannte Premium-Segment entfallen, sind es in Österreich gerade einmal knapp über ein Prozent. Die Brau Union-Manager sehen "Heineken" in Österreich mittelfristig bei 70.000 bis 100.000 hl. Jahresabsatz. Damit würden die eigenen Marken nicht kannibalisiert.
Schlüsseljahr
2005 sei ein "Schlüsseljahr" für die Brau Union gewesen, sagten Liebl und Sulzberger. Man habe die österreichischen Standorte gestärkt. Die Prophezeiung der Konkurrenz, wonach nach der Übernahme durch Heineken Jobs ans Ausland ausgelagert würden, sei nicht eingetreten. "Österreich ist unser Bier", sagt Sulzberger.
Vom Standort Wieselburg kommt übrigens auch die Ausrüstung für die Heim-Zapf-Anlage "Bier-Tender". Die Bier-Tender-Anlage hat 13 Millionen Euro gekostet, sieben Millionen Euro wurden in die Gebinde (4-Liter-Fässer) investiert. Daraus erhoffen sich die Brau-Union-Verantwortlichen im Heineken-Konzern in Zukunft auch Lieferungen nach Osteuropa.