Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: APA/EPA/NASA
Köln - Die bis zu siebenmonatige Mission des deutschen ESA-Astronauten Thomas Reiter auf der Internationalen Raumstation ISS gilt als ein Projekt der Superlative. Der 47-Jährige ist nach Angaben der Europäischen Weltraumorganisation ESA der erste Europäer und erste Deutsche, der eine Langzeitmission an Bord der ISS absolvieren wird. Zugleich soll er dabei als ebenfalls erster Europäer einen Außeneinsatz von der ISS aus unternehmen. Für die Reiter-Mission wurde ein neues hochkarätiges europäisches Wissenschaftsprogramm zusammengestellt.

Der ESA zufolge läutet das Projekt eine "neue Ära in Europas Beteiligung an der ISS" ein. Das wissenschaftliche Programm erstrecke sich auf die Humanphysiologie oder Plasmaphysik. Reiter soll bis Dezember 2006 auch bei der Inbetriebnahme von ESA-Experimenten mitwirken, etwa einem Lungenfunktionssystem oder einer Pflanzenzucht-Vorrichtung für die Schwerelosigkeitsforschung. Die Mission werde "eine Reihe bedeutender Meilensteine für Europas Astronauten, seine Wissenschaft und seine Kontrollzentren markieren".

Europäisches Kontrollzentrum

Ein europäisches Kontrollzentrum für die bemannte Langzeitmission zur ISS wird laut ESA erstmalig zum Einsatz kommen. Hier werden alle Tätigkeiten Reiters überwacht und koordiniert. Das Zentrum ist beim Columbus-Kontrollzentrum in Oberpfaffenhofen bei München angesiedelt und wird im ESA-Auftrag vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR/Köln) geleitet. Mit Reiters Ankunft auf der ISS werden zum ersten Mal seit dem "Columbia"-Unglück vom Februar 2003 wieder drei Astronauten in der Raumstation arbeiten.

Reiter wird auch persönlich Geschichte schreiben - beim längsten Aufenthalt im Weltraum insgesamt: Bereits 30 Tage nach seiner Ankunft auf der ISS werde er mit dem früheren ESA-Astronauten Jean-Pierre Haignere gleichziehen, erklärte die ESA. Reiter war bereits 1995 an der 179-tägigen Mission Euromir auf der russischen Raumstation Mir beteiligt. Für seine neue Mission hat sich der 47-Jährige in Köln, Houston und Moskau einem umfassenden Trainingsprogramm unterzogen. Am 10. März will der deutsche Astronaut bei einer Pressekonferenz in Köln Auskunft zu seinem Programm im All geben. (APA/dpa)