Kunst und Kultur
Keine Chance für sexistischen HipHop
Musikclub FLEX sagte NEIN zu diskriminierendem Rap und rückte eine der wenigen Vertreterinnen dieser Sprachkunst ins Rampenlicht
Am Samstag traf sich die Wiener HipHop-Gemeinde im Club FLEX
um dem Shooting-Star der Berliner Rapszene namens
Kool Savas
ein Ohr zu leihen. Dazu kam es allerdings nicht. Der von der Graffiti Union eingeladene Sprachkünstler wurde vom FLEX kurzerhand wieder ausgeladen.
Den Grund hierfür konnte mensch einem am Eingang verteilten Flugzettel entnehmen:
Kool Savas
bedient sich in seinen Texten verbaler Mittel, die sich dem Vorwurf des Sexismus und der Diskriminierung von Minderheiten kaum verwehren können. Da heißt es schon mal "Mein Style ist wie AIDS und trifft als allererste Schwule", um nur ein Beispiel der fragwürdigen Stilmittel zu nennen. Die Musiksender MTV und VIVA störten sich daran bislang noch nicht.
Kool Savas durfte seine Reime also nicht zum Besten (?) geben, dafür rückte eine Gruppe ins Hauptprogramm auf, an der das vorwiegend jugendliche Publikum durchaus Gefallen fand. Es handelt sich um die talentierte Wiener Formation "French Connection", die sowohl auf französisch, als auch auf deutsch und englisch den sogenannten 'Flow' hat und in deren Mittelpunkt an jenem Abend eine Frau stand: Die aus Kamerun stammende
Sista Shah
überzeugte mit einer Stimme, die sich sowohl für den zarten Soulgesang als auch für einen derben Raggamuffin' eignet.
Dafür hat die FLEX-Crew ein großes Zuckerl verdient.
Weiter so! (bp)