Medien
Kannibalen unter sich: Mediaprint-Gratisblatt wird konkreter
Hauszustellung soll für andere Zeitungen geöffnet werden
Die Mediaprint ("Kronen Zeitung", "Kurier",
trend/profil) will die Hauszustellung beim Zeitungsvertrieb auch auf
andere Produkte ausdehnen. Dies kündigte Mediaprint- und
"Kurier"-Geschäftsführer Hans Georg Otto in einem Interview mit dem
Fachmagazin "Der Österreichische Journalist" an. Denkbar sei, dass
auch Konkurrenten wie "Der Standard" in die Mediaprint-Hauszustellung
aufgenommen werden. "Man sollte nie nie sagen", so Otto.
Auch der Transport von Bundesländerzeitungen sei "unter dem
Gesichtspunkt der neuen Posttarife ein neues Thema", sagte Otto. "Wir
müssen uns als Mediaprint neu positionieren. Auch da müssen wir
offener sein."
"Wieder aktuell" sind laut Otto Pläne für ein eigenes TV-Magazin,
das gegen die News-Programmzeitschrift "tv-media" positioniert werden
soll. Ein realistischer Starttermin wäre der Herbst. Als Reaktion auf
den Start der News-Internet-Zeitschrift "E-Media" könnte indes beim
trend/profil-Ableger "e-trend" die Frequenz - derzeit erscheint das
Fachmagazin vier Mal pro Jahr - erhöht werden. "Das ist sehr
wahrscheinlich", sagte Otto zum "Journalist".
Immer realistischer dürften die Pläne für eine kostenlose
U-Bahn-Zeitung in Wien werden. Der Chef des Grafikdienstes Auer, Hans
Auer, will ein solches Blatt ja am 3. Oktober starten. "Krone"-Chef
Hans Dichand hatte in der Vergangenheit angekündigt, dann selbst ein
derartiges Produkt auf den Markt zu bringen. Möglicher Starttermin
wäre der September. "Bevor wir uns von anderen kannibalisieren
lassen, werden wir uns lieber selbst kannibalisieren", meinte dazu
nun Mediaprint-Geschäftsführer Otto.
Darüber hinaus hat die Mediaprint Modernisierungen im Bereich
Druck und Vertrieb vor. "Wir planen eine sehr große Investition von
drei Milliarden Schilling innerhalb von zwei Jahren. Wir wollen zwölf
Druckmaschinen mit den dazugehörigen Versandstraßen anschaffen." (APA)