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Ein Blick auf die Quoten der vergangenen Woche zeigt:

Wir befinden uns augenblicklich in einer post-olympischen Phase der Fernsehflucht. Ein Quotenbringer wie Armin Assinger etwa brachte es vergangenen Freitag auf magere 841.000 Zuschauer. In besten Zeiten packte der Kärntner die Million mehrmals die Woche mit links. Oder Gottschalk (hier im Bild): Die Altherrenschmähs wollten Samstagabend nur 995.000 sehen. Bei "Primavera" schalteten rund 792.000 ein. Beide sind Besseres gewöhnt.

Foto: REUTERS/Bernd Kammerer

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Angesichts dieser ernüchternden Zahlen

schwächelt sogar König Fußball. Mittwoch waren bei der Österreich-Kanada-Partie in der zweiten Halbzeit gerade 487.000 Hartgesottene dabei. Ein Quotenloch, ausgerechnet im Winter. Wie, bitte sehr, ist das zu erklären? Gehen jetzt plötzlich alle ins Kino, ins Theater oder - hilf Himmel! - gar in VHS-Kurse?

Foto: APA/Herbert Pfarrhofer

Mitnichten, denn Olympia

Mitnichten, denn Olympia war mit Verlaub mehrheitlich Bubenprogramm. Die wiederum sitzen jetzt - außer am Faschingsdienstag (?) - wie vorher im Wirtshaus, während die Gattinnen wieder Rosamunde Pilcher schauen. Denn die Liebesschnulzen erfreuen erstaunlich beständig die Massen.

Foto: ORF

So weit, so betrüblich.

Nur: Dass dies vielleicht auch in Ermangelung von Alternativen geschieht, darauf ist man am Küniglberg noch nicht gekommen. Stattdessen treibt der ORF die Pilcherisierung des TV-Programms voran und bereichert allein im März sein Herzschmerzangebot mit zehn neuen Filmen. Die Telenovela zur Primetime scheint in greifbare Nähe gerückt. (prie/DER STANDARD; Printausgabe, 7.3.2006)

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