Jones zeigte sich überzeugt davon, dass die radikalislamischen Taliban und die Anhänger des Terrornetzwerks Al Kaida nicht stark genug seien, um einen "Aufstand von großem Ausmaß" gegen die NATO-Truppen zu organisieren. Die ISAF wird nach Angaben des US-Generals zum Zeitpunkt der Ausdehnung ihres Einflussgebietes auf das gesamte Land 21.000 Soldaten umfassen. Ein kleines US-Kontingent werde weiter speziell gegen Terroristen kämpfen, sagte Jones.
Afghanistan
NATO weitet bis November Einsatz auf ganz Afghanistan aus
US-General: Taliban für "großen Aufstand" zu schwach
Washington - Die NATO will bis November ihren
Friedenseinsatz auf ganz Afghanistan ausweiten. Nach der Ausdehnung
der Präsenz auf den Süden des Landes werde das westliche
Verteidigungsbündnis die USA als Sicherheitsmacht schließlich auch im
Osten ablösen, sagte der NATO-Oberkommandierende James Jones am
Montag in Washington. Damit werde die Verantwortung für die
internationale Militärmission von der US-Regierung vollständig auf
die von der NATO geführte Afghanistan-Schutztruppe ISAF übergehen. Es
sei "wohl die ambitionierteste Operation" in der Geschichte der NATO,
betonte Jones.
An dem NATO-geführten Friedenseinsatz sind derzeit knapp 2250
Bundeswehrsoldaten beteiligt. Sie leisten ihren Dienst in der
Hauptstadt Kabul und in so genannten Regionalen Wiederaufbauteams in
Kunduz und Faizabad im Norden des Landes. Die US-Armee, die aktuell
19.000 Mann in dem ehemaligen Bürgerkriegsland stationiert hat, wird
bis Juli 3000 Soldaten abziehen. Anschließend könnte ein weiterer
Truppenabzug stattfinden, dessen Umfang allerdings noch unklar ist.
Trotz der Anwesenheit westlicher Soldaten ist die Sicherheitslage in
Afghanistan weiter instabil; vor allem im Süden und Osten verüben
Taliban-Anhänger noch immer Anschläge.(APA)