Netzpolitik
Internet hat wenig Einfluss auf Wahlbeteiligung
Fundraising, Einholen von Informationen und Wahlorganisation erleichtert
Obwohl mittlerweile mehr als
die Hälfte der US-Bürger Zugang zum Internet besitzt und eine Flut von
politischen Informationen online vorhanden ist, wird die Wahlbeteiligung bei
der diesjährigen Präsidentenwahl nicht signifikant höher sein als sonst. Zu
diesem Schluss sind Meinungsforscher anlässlich der
Jahreshauptversammlung der American Association for Public Opinion
Research http://www.aapor.org/main.html gekommen.
Stattdessen, so Meinungsforscher und Sozialwissenschaftler, hätte sich das
Internet aber als besonders wirkungsvoll in punkto Fundraising und
Organisation erwiesen. Außerdem biete es politisch Interessierten ein breites
Forum. Andrew Kohut, Geschäftsführer des "Pew Forschungszentrums für
Menschen und Medien" http://www.people-press.org , meinte: "Das Internet
erleichtert jenen Leuten, die politisch interessiert sind, den Zugang zu
Informationen. Für Leute, die nur wenig Interessen an Wahlen und der Welt
haben, gilt das allerdings nicht."
Forscher schätzen, dass sich die Zahl der Internet-User seit den Wahlen vor
vier Jahren in etwa verdoppelt hat. Die "neuen" User sind zu einem großen
Teil weiblich, weniger gebildet und weniger wohlhabend als jene, die schon
1996 zur Internet-Gemeinde gehörten.
Obwohl sich nur wenige User ausschließlich ins Internet einloggen, um zu
politischen Informationen zu gelangen, wird das WWW als politisches
Informationsmedium immer wichtiger. Denn immerhin sechs Prozent der
Amerikaner benützen das Internet, um sich über aktuelle Wahlkampagnen zu
informieren. Spitzenreiter unter den diesbezüglichen Quellen sind das
Kabelfernsehen und Tageszeitungen mit jeweils 31 Prozent, gefolgt von
lokalen Fernsehnachrichten mit 25 Prozent. (silicon valley/pte)