Wien - Mit relativ hohen Erwartungen ist das dreiköpfige Aufgebot des österreichischen Leichtathletik-Verbandes am Mittwochvormittag zu den Hallen-Weltmeisterschaften von Freitag bis Sonntag nach Moskau geflogen. ÖLV-Sportkoordinator Hannes Gruber hofft auf Finalteilnahmen von Günther Weidlinger (3.000 m) und Elmar Lichtenegger (60 m Hürden) sowie auf den Halbfinaleinzug von 60-m-Sprinter Martin Lachkovics.

Im Jahr mit Freiluft-Europameisterschaften (im August in Göteborg) lassen viele Europäer die Indoor-Saison aus. In Österreich gingen u.a. Mehrkämpfer Roland Schwarzl und Hindernisläufer Martin Pröll diesen Weg, für die Athleten in den technischen Disziplinen waren die Qualifikationsnormen extrem hoch angesetzt und dementsprechend schwer zu erreichen, weil man die Teilnehmerfelder klein halten will.

Lachkovics "gut drauf"

Trotz prominenter Absagen präsentieren sich die Starterfelder in der russischen Hauptstadt aber stark, denn für Afrikaner und Amerikaner ist es der Saisonhöhepunkt. Das ÖLV-Trio ist in den bereinigten Weltranglisten auf den Plätzen acht (Lichtenegger), zwölf (Weidlinger) und 25 bis 30 (Lachkovics) zu finden. Für Lachkovics ist es seit der Hallen-EM 2002 in Wien das erste Großereignis, zahlreiche Verletzungen bremsten den Vater von drei Söhnen (zwei, vier und sechs Jahre). "Ich bin gut drauf und strebe eine neue persönliche Bestleistung an", sagte der 31-Jährige Wiener, der die 6,65 Sekunden bisher zweimal gelaufen ist (1998, 2002).

Lichtenegger mit Startproblemen

Hürdensprinter Lichtenegger hatte eine konstante Hallensaison vorzuweisen. "Sie hat vielversprechend angefangen, aber dann habe ich mir mehr erwartet. Aber mein Vorteil ist, dass noch Potenzial da ist. Der Start ist mein Problem, wenn die ersten zwei Hürden gehen wie in den Jahren zuvor, dann ist noch einiges drinnen", ist sich der 31-jährige Völkermarkter sicher. In seinem Bewerb ist die Elite am Start: "Die schnellen Hund sind alle da, das ist immer so. Ja, wenn man gewinnen will, muss man hinfahren."

Weidlinger hofft auf Finalteilnahme

Der Oberösterreicher Weidlinger hat wie Lichtenegger gleich in seinem ersten Versuch das Limit erbracht und sich dann für einen Start in Russland entschieden. "Nur für acht Minuten wäre ich nicht nach Moskau geflogen, aber mit 7:45,10 habe ich die Möglichkeit, ins Finale einzuziehen", sagte der Hindernis-Zwölfte der Freiluft-WM 2006 in Helsinki.

Für die Freiluft-EM in Göteborg rechnet Gruber mit einem Team, das zehn bis zwölf Athleten und Athletinnen umfassen soll. (APA)