Eine Hand voll blauer Männchen macht Bayerns Almen unsicher. In ihren Ufos landen die Außerirdischen auf den saftigen Weiden und verschleppen wertvolle Milchkühe aus den Ställen. "Rettet die Kühe!" ruft daher die bayerische Milchwirtschaft in dem gleichnamigen Spiel zur Verteidigung ihres Milchviehs auf. Der Werbegag ist unter www.milchland-bayern.de zu finden. Nach der Werbung mit den zum Abschuss freigegebenen Moorhühnern, für die Johnny Walker seinen schottischen Whisky als Zielwasser anbot, setzt nun die Landesvereinigung der Bayerischen Milchwirtschaft auf tierische Produktförderung. Zwar kann die Weidelandschaft nicht mit dem Bild der schottischen Hochmoore mithalten, und die Kühe bestechen nicht mit großen Augen und unbedarftem Blick. Arglos sind die gescheckten Viecher in dem Phenomedia-Spiel aber allemal. Auf dem Rücken liegend geben sie sich hilflos muhend ihrem Schicksal hin, wenn die mit Helmen ausstaffierten Außerirdischen sie aus dem Stall schleppen. Verteidigung mit der Mistgabel Zur Verteidigung von Kuh, Milch und Käse müssen die Spieler zur Mistgabel greifen. Mit den Cursor-Tasten bewegt sich ein behäbiger Bauer mit Seppl-Hut, mit einem Druck auf die Leertaste sticht er zu. Trifft die Mistgabel den dreisten Dieb, löst der sich mit einem hohen Schrei auf. Die Kuh trottet in den Stall zurück. Wehe aber, wenn der Bauer nicht schnell oder treffsicher genug ist: Dann verschwinden die Außerirdischen mit ihrer Beute in so genannten Teleporter-Feldern. Nur eineinhalb Minuten lang hat der Bauer die Chance zur Rettung seiner Kühe. Die heldenmütigsten und schnellsten Almwirte erhalten denn auch ein entsprechend hohes Zertifikat der Milchwirtschaft. "Du hast 200 Liter Milch gerettet", bekommt ein Anfänger bescheinigt. Ein routinierter Bauer dürfte es schon auf einige Liter mehr bringen. Das Kuh-Spiel, für das ein Rechner mit 300 MHz empfohlen wird, setzt als Browser den Netscape 4.5 oder den Internet Explorer 4.01 voraus. Zum Spielen ist ein Shockwave-Player nötig, der zum Herunterladen angeboten wird. Wann und wie Phenomedia das Computerspiel auch außerhalb der Homepage der Milchwirtschaft anbieten wird, ist nach Auskunft eines Sprechers noch nicht entschieden. Es gebe da noch mehrere Interessenten, die sich für die Rettung der Kühe einsetzen wollten. (AP)