Wien - Der Snackhersteller Kelly's erwartet für das heurige Jahr mit einem Umsatzschub von 30 Prozent durch die Fußball-WM und peilt für 2006 die Umsatz-Marke von 110 Millionen Euro an. Wachstumsimpulse sollen zudem aus Zentraleuropa kommen, wo Kelly 2005 eine Fabrik in Bosnien gekauft hat.

Kelly's erwirtschaftete 2005 einen Rekord-Umsatz von 104,4 Millionen Euro, um 6,4 Prozent mehr als im Jahr davor. Insgesamt wurden 26.541 Tonnen Snacks verkauft. "Damit sind wir größer als der heimische Snackmarkt", zeigte sich Kelly's-Chef Wolfgang Hötschl am Dienstag bei der Bilanzpressekonferenz zufrieden. Die Strategie, am Inlandsmarkt durch Innovationen zu wachsen, sei aufgegangen.

In Österreich wurde ein Umsatzplus von vier Prozent auf 71,3 Millionen Euro verzeichnet, der Export ist - vor allem durch den Kauf der bosnischen Chipsfabrik - um 11,8 Prozent auf 33,1 Millionen Euro gestiegen. Der Exportanteil liegt bei 32 Prozent wertmäßig und bei 31 Prozent mengenmäßig. Kelly's hat nach Eigenangaben einen Marktanteil am heimischen Snackmarkt von 67 Prozent.

Grissini immer beliebter

Der österreichische Markt sei im Vorjahr um 1,9 Prozent auf 25.920 Tonnen leicht gewachsen. Der Pro-Kopf-Verbrauch lag damit bei 3,18 kg, so Hötschel, der jedoch noch Potenzial sieht: die Skandinavier essen sechs kg Snacks pro Kopf, die Briten acht kg und die US-Amerikaner 13 kg.

Auf Grund der italienischen Snack-Kultur und der steigenden Beliebtheit von Grissini & Co. ist der Marktanteil von Salz- und Laugengebäck in Österreich auf 34 Prozent leicht gestiegen. Der Anteil von Kartoffelchips von 29 Prozent sei stabil.

Chip-Fabrik in Bosnien

Der Kauf der Chips-Fabrik in Bosnien sei für Kelly's "strategisch wichtig" gewesen. Hötschel rechnet mit "großen Expansionschancen" im südosteuropäischen Raum in den nächsten Jahren. Produziert werde in Bosnien ausschließlich für die Region. Es gebe jedenfalls keine Überlegungen, Teile der Produktion von Österreich nach Bosnien zu verlegen, betonte der Kelly's-Chef. Der Standort Bosnien habe den Vorteil, als Nicht-EU-Land über Zollfreiabkommen mit der EU und den Staaten Ex-Jugoslawiens zu verfügen. Auch Währungsprobleme fielen dank der Anlehnung an den Euro weg.

In Slowenien habe Kelly's nach drei Jahren mit 40 Prozent Anteil die Marktführerschaft erreicht. 2006 liege ein Fokus auf der Slowakei, wo im Dezember 2005 eine Vertriebstochter gegründet wurde.

Rund 300 landwirtschaftliche Betriebe beliefern Kelly's in Österreich. Auf 6.000 ha Anbaufläche werden 13.000 t Weizen für das Soletti-Mehl, 28.000 t Kartoffeln für Chips und 1.700 t Maisgrieß für Kelly-Produkte erzeugt.

Neues Logo

Um die Marken unter dem Kelly's-Dach "Kelly's", "Soletti" und "Goldy" stärker zu differenzieren, wurde das neue Logo "United Snacks of Kelly" eingeführt.