San Marcos - Am 1. Februar 2003 kehrte die Raumfähre "Columbia" von einem 16 Tage langen Einsatz in den Erdorbit zurück. Als sie in einer Höhe von rund 60 Kilometer auseinander brach, starben alle sieben Crew-Mitglieder. Überlebt haben die Katastrophe hingegen einige Mikroben, die der Wissenschafter Robert McLean von der Texas State University unabsichtlich an Bord eingeschleppt hatte, wie der "New Scientist" berichtet.

McLean hatte mehrere Bakterienstämme innerhalb eines versiegelten Behälters an Bord der "Columbia" ins All transportieren lassen, um die Auswirkungen der Schwerelosigkeit auf ihr Wachstum zu analysieren. Nach der Katastrophe war er von ihrer Vernichtung ausgegangen - bis ein Kollege den Behälter inmitten von "Columbia"-Trümmern auf einem Zeitungsfoto wiedererkannte.

Hartnäckiges Leben

Beim Öffnen des im Inneren nach wie vor intakten Behälters fand McLean die Bakterienstämme tatsächlich abgestorben vor - entdeckte zu seiner Überraschung jedoch ein anderes Bakterium, eine Microbispora-Art, das offenbar vor dem Versiegeln in den Behälter gelangt war und als "blinder Passagier" den Flug der Fähre mitgemacht hatte. Microbispora hatte auch die während der Katastrophe aufgetretenen Temperaturen bestens überstanden.

Robert McLean sieht seinen Fund als potenzielle Stütze für "Panspermie"-Theoretiker: Also jene, die die Hypothese vertreten, dass das irdische Leben seinen Ursprung im All hat - zum Beispiel in Form von Mikroben, die mit Asteroiden auf die Erde gekommen seien und widerstandsfähig genug waren, den Impact zu überstehen. (red)