Treffen unter Bekannten
Das rund einstündige Treffen war "ein übliches Treffen in alter Bekanntschaft", hieß es in der SPÖ-Zentrale, wo das "durchaus gute Verhältnis" zwischen den beiden Sozialdemokraten unterstrichen wurde - in Anspielung auf die Verstimmung von 2002, als Gusenbauer im Rot-Grün-Wahlkampf kritische Töne anschlug und Schröder dann dem SPÖ-Wahlkampf-Abschluss fernblieb.
Die beiden Sozialdemokraten besprachen auch eine breite Palette internationaler Fragen. Themen waren der Konflikt um das iranische Atomprogramm, die Situation im Nahen Osten nach dem Sieg der Hamas in den Palästinenser-Gebieten, sowie die Lage im Kosovo und die Kosovo-Status-Verhandlungen in Wien.
Wirtschafts und Energie
Breiten Raum in der Unterredung hätten wirtschafts- und energiepolitische Fragen und die daraus resultierenden Herausforderungen eingenommen, so der Sprecher aus dem Büro Gusenbauer. Die Energiepolitik werde auch Gegenstand des bevorstehenden Treffens der SPE-Führer in Prag sein, an dem SPÖ-Chef Gusenbauer teilnimmt.
Man habe regelmäßige Konsultationen auch für die Zukunft vereinbart, erklärte der SPÖ-Sprecher weiter. Als "Elder Statesman" spiele der ehemalige deutsche Bundeskanzler eine wichtige Rolle.
Altkanzler Schröder war am Vorabend mit Bundespräsident Heinz Fischer zu einer informellen Begegnung zusammengetroffen. Der Atomstreit um den Iran und die Nahost-Situation waren laut Fischers Sprecher zentrale Themen des Gesprächs.
Erfolgsstory am Programm
Anlass der Schröder-Visite war die Jubiläums-Gala des Hedge-Fond-Anbieters Superfund in der Hofburg am Mittwochabend. Zu der in den letzten Tagen oft zitierte Kritik seiner Partei an extrem kapitalistisch agierenden Unternehmen wie eben Hedge-Fonds hatte Schröder bei seinem "Superfund"-Auftritt am Vorabend gemeint, es handle sich dabei um Kritik "an solchen Fonds - und dazu gehört dieser ja nicht - die Unternehmen aufkaufen, um sie anschließend zu zerschlagen." Für ihn ist jedenfalls "deutlich geworden, dass wir im Hedge-Fonds-Markt im eigenen Interesse der Branche neue Regeln für mehr Transparenz, für mehr Anlegerschutz und damit auch mehr Kontrollen brauchen."