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Die Kühlschränke der Lebensmittel-Läden im Gazastreifen, wie hier in Gaza-Stadt, wurden schnell leer, nachdem Israel die Grenzen geschlossen hatte.

Foto: AP / Khalil Hamra
Gaza-Stadt - Nach einem Appell der Vereinten Nationen (UN) hat Israel einen wichtigen Grenzübergang im Gaza-Streifen für Lebensmitteltransporte wieder geöffnet. Der Übergang Karni sei trotz bestehender Sicherheitsbedenken aus humanitären Gründen für einige Waren wieder freigegeben worden, teilte die israelische Armee am Donnerstag mit. Israel hatte den Übergang zwischen dem 15. Januar und dem 5. Februar abgeriegelt und ihn am 21. Februar wegen einer Explosion in dem Bereich erneu geschlossen.

Jeweils fünf Stunden am Tag

Die UN hatten in der vergangenen Woche gewarnt, im Gaza-Streifen könnten die Vorräte an Weizen, Zucker und anderen Nahrungsmitteln in einigen Tagen zu Neige gehen, falls Israel den Grenzübergang nicht umgehend öffne. Nach palästinensischen Angaben dürfen nun wieder Lebensmittel und Medikamente jeweils fünf Stunden am Tag über Karni transportiert werden.

Palästinensischer Sicherheitschef: "Das reicht nicht"

"Es ist ein Schritt in die richtige Richtung, doch das reicht nicht. Der Grenzübergang muss wieder voll und ganz passierbar sein", forderte Salim Abu Safija, Leiter der palästinensischen Sicherheitskräfte für die Grenzposten. Ab Sonntag dürften aller Voraussicht nach zudem LKWs mit palästinensischen Gütern den Gaza-Streifen über Karni verlassen. Nach US-Angaben verdarben in der vergangenen Woche mehr als 500 Tonnen Gemüse wegen der Karni-Schließung.

Israels Armee hatte sich im vergangenen Jahr nach knapp 40 Jahren Besatzung aus dem Gaza-Streifen zurückgezogen. Sie behielt jedoch die Kontrolle über alle Grenzübergänge. Die Palästinenser werteten in der Vergangenheit die regelmäßigen Grenzschließungen durch Israel als kollektive Strafe gegen das palästinensische Volk. (Reuters)