Washington - Die militärische Führung der USA sorgt sich
zunehmend über die Lage im Irak. Wenn die irakischen Politiker nicht
bald eine Regierung bildeten, dann würden sie "mit einer sehr
schwierigen Lage konfrontiert", sagte US-Verteidigungsminister Donald
Rumsfeld bei einer Senatsanhörung am Donnerstag in Washington.
Der
für die Irak-Operationen zuständige Chef des US-Zentralkommandos,
General John Abizaid, gab bei der Anhörung zu, die Schwierigkeiten im
Irak unterschätzt zu haben. "Es gibt keinen Zweifel, dass die
sektiererischen Spannungen höher sind als wir vorausgesehen haben,
und das ist für uns alle eine große Sorge", meinte der General.
"Kein Bürgerkrieg"
Rumsfeld sagte, der Irak befände sich derzeit nicht in einem
Bürgerkrieg, aber die politischen Führer müssten bald zu einer
Einheit finden, damit nicht der sektiererische Konflikt voll
ausbreche. Die irakischen Führer müssten den "Ernst der Lage"
begreifen. Bei der Senatsanhörung geht es um einen Etat von weiteren
91 Milliarden Dollar (76 Milliarden Euro), die US-Präsident George W.
Bush für das militärische Engagement in Afghanistan und Irak in
diesem Jahr beantragt hat. (APA/dpa)