Wien - Der börsenotierte Salzburger Kranhersteller Palfinger will nach einem Rekordergebnis im Geschäftsjahr 2005 den Wachstumskurs weiter fortsetzen. Vorstandschef Wolfgang Anzengruber gibt sich zwar zurückhaltend in Bezug auf konkrete Prognosen, er rechne aber wieder mit einer "recht guten Entwicklung" in allen Bereichen und neuerlich höheren Kennzahlen, sagte er heute, Freitag, bei der Bilanz-Pressekonferenz in Wien.

"Zur Zeit läuft es sehr gut, bei der Kapazität sind wir bis zur Oberlippe ausgelastet", so Anzengruber. Der Auftragseingang liege "deutlich über den Erwartungen". Die positive Entwicklung in allen Bereichen soll heuer fortgesetzt werden, die Rahmenbedingungen dafür seien aus heutiger Sicht günstig. In Westeuropa sei die Auftragslage sehr gut, insbesondere in Deutschland, was mit "Vorzieheffekten" vor der vorgeschriebenen Modernisierung von Lkw zusammenhängen dürfte.

Turnaround im Bereich Hydraulik angestrebt

Ein Fokus liegt neben der Sicherung der "ausgezeichneten" Ertragssituation im Kranbereich auf dem angestrebten Turnaround im Bereich Hydraulische Systeme, die noch defizitär sind. Dieser Bereich soll nachhaltig profitabel werden, ob das noch heuer möglich ist, blieb offen. "Das geht nicht von heute auf morgen", erklärte Finanzvorstand Eduard Schreiner. International wird der Aufbau der neuen "Area Asia & Pacific" und der weitere Marktausbau in Nord- und Südamerika vorangetrieben.

Palfinger steigerte im Jahr 2005 das Betriebsergebnis (EBIT) um 56,2 Prozent auf 65,1 (2004: 41,7) Mio. Euro, das Konzernergebnis legte um 75,8 Prozent auf 48,1 (27,4) Mio. Euro zu. Der Umsatz ist im abgelaufenen Geschäftsjahr um 28,8 Prozent auf 520 (404) Mio. Euro gestiegen.

Der Gewinn je Aktie erhöhte sich damit auf 5,48 (2004: 3,11) Euro. Die Eigenkapitalquote stieg auf 56,8 Prozent. Auf Grund des erfolgreichen Geschäftsjahres 2005 wird der Vorstand der Hauptversammlung eine Erhöhung der Dividende von 1,1 auf 1,8 Euro vorgeschlagen. Damit halte man an der Politik, etwa ein Drittel des Gewinns an die Aktionäre auszuschütten, fest. Daraus errechnet sich eine Dividendenrendite von 3,32 Prozent nach 3,75 Prozent im Jahr 2004.

Hauptsegment bleibt "Kran"

Das Segment "Kran" bleibt wichtigster Schwerpunkt des Unternehmens, hier wurden 71 Prozent der Außenumsätze (368 nach 292 Mio. Euro) erzielt und - wegen des Verlustes der Hydraulik-Sparte - sogar 111 Prozent des Betriebsergebnisses, nämlich 72,1 (44) Mio. Euro. Die jetzt abgeschlossene Verlagerung der Zylinderfertigung nach Bulgarien habe neben den durchgeführten Effizienzsteigerungen in der Wertschöpfungskette wesentlich zu einer besseren Kostenstruktur beigetragen. In diesem Bereich gehe es primär um eine Absicherung, denn "große Sprünge sind hier nicht mehr zu machen", so Anzengruber.

Mit der erfolgreichen Integration der Ratcliff Palfinger Ltd. habe man sich im Bereich Ladebordwände in Großbritannien als Marktführer positionieren können. (APA)