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Lothar Matthäus sorgt in Brasilien für negative Schlagzeilen, aber sportlich läuft es rund.

Foto: REUTERS/Cesar Ferrari
Rio de Janeiro - Rote Karte für Lothar Matthäus: Nur einen Monat nach seinem Trainer-Debüt in Brasilien ist der Deutsche wegen Schiedsrichter-Beleidigung für 30 Tage gesperrt worden. Mit erhobenem Zeigefinger und den Worten "arroganter Schiri, arroganter Schiri" soll der 44-Jährige im Meisterschaftsspiel am 1. März zwischen seinem Club Atletico Paranaense und Malucelli den vierten Schiedsrichter beschimpft haben.

Kurz vor dem Start der Regionalmeisterschaft an diesem Wochenende sprach das Sportgericht des brasilianischen Bundeslandes Parana am Donnerstagabend (Ortszeit) in Curitiba in Abwesenheit von Matthäus das harte Urteil. Atleticos Anwalt Domingos Moro kündigte umgehend Berufung an. Es sei nicht beleidigend, jemanden als arrogant zu bezeichnen.

Er verstehe auch nicht, so Moros, weshalb die Richter des Sportgerichts die Tatsache, dass Matthäus während der Verhandlung abwesend war, als entscheidend für die Sperre beurteilt hätten. Matthäus halte sich aus persönlichen Gründen in Deutschland auf. Das könne man ihm nicht zum Vorwurf machen.

Nach erfolgreich verlaufener Vorrunde wird Matthäus vor dem Viertelfinalspiel um die Regionalmeisterschaft von Parana am Sonntag gegen Adap in seiner neuen Heimat Curitiba zurückerwartet. Der Franke hofft, sein Team trotz der Sperre coachen zu können.

"Da wir in unserer Gruppe den ersten Platz schaffen konnten, haben wir jetzt zum Beispiel den Vorteil, das Rückspiel des Viertelfinals zu Hause auszutragen", erklärte Matthäus auf seiner Internetseite.

Obwohl der erste deutsche Trainer in Brasilien bisher sportliche Erfolge feiern konnte, kommt er aus den negativen Schlagzeilen nicht heraus. Erst vor wenigen Tagen hatten die Medien des Landes von einem heftigen Streit des Weltmeisters von 1990 mit einem von einem deutschen Magazin verpflichteten Fotografen berichtet. Dabei soll es in einem Hotel sogar zu Handgreiflichkeiten gekommen sein.

Matthäus, der zuvor Rapid Wien, Partizan Belgrad und die Nationalmannschaft Ungarns coachte, ist seit dem 30. Jänner Trainer im Land des Fußball-Weltmeisters. Bei Atletico Paranaense, dem brasilianischen Meister von 2001, hat er einen Vertrag bis zum Ende des Jahres. Im vergangenen Jahr erreichte das Team sogar das Endspiel der "Copa Libertadores" - der südamerikanischen Champions League. Paranaense unterlag dort dem späteren Weltcupsieger FC Sao Paulo. (APA/dpa)