Mit der Internet World in Berlin ist am Dienstag die wichtigste Messe der Onlinebranche in Deutschland eröffnet worden. Der Parlamentarische Staatssekretär im Wirtschaftsministerium, Siegmar Mosdorf, hob zu Beginn die gesellschaftliche Herausforderung durch das Internet hervor. Nicht nur Wirtschaft und Staat seien gefordert, auch die Gesellschaft insgesamt "müsse lernen, dass wir diesen Prozess aufnehmen müssen. Das ist nicht nur ein Thema für Spezial-Eliten", sagte Mosdorf. Bei der Entwicklung der durch das Netz entstehenden neuen Ökonomie sei Deutschland noch im "Hauptfeld". An der Spitze bewegten sich die USA, Skandinavien und Großbritannien. Um deren Vorsprung aufzuholen, sei eine Innovationspartnerschaft von Wirtschaft, Wissenschaft und Staat nötig. Die Bundesregierung sei entschlossen, Rahmenbedingungen zu schaffen, die diesen Prozess beschleunigten. Dazu gehöre es auch, Gewerbe online anmelden zu können oder über das Netz seine Steuern zu bezahlen - möglicherweise sogar mit einem Rabatt. Mosdorf verteidigte die Green-Card-Initiative des Bundes. Ihr Ziel sei weniger, eigene Defizite im Bildungsbereich auszugleichen, als vielmehr die Zusammenarbeit mit internationalen Spitzenkräften zu vertiefen. Das Internet benötige auch Köpfe, die einen effektiven Einsatz von Netz-, Informations- und Kommunikationstechnologien gewährleisteten. "Wir erleben eine Revolution, die über die Köpfe funktioniert. Wissen ist dabei der eigentliche Rohstoff", sagte Mosdorf. Auf der vierten Internet World trifft sich die internationale Online-Szene. Die Veranstalter erwarten einen Rekord von 60.000 Besuchern. Viele der 550 Aussteller haben Neuheiten angekündigt. Die Victorvox AG aus Krefeld stellte in Berlin ein Mitangebot für Software im Internet vor. Unter den Adressen www.tuul.de und www.victorvox.de stünden Programme namhafter Anbieter sowie Computerspiele zur Verfügung, teilte der Anbieter auf der Messe mit. Im Rahmen der "Deutschland-Premiere" müssten Nutzer die Software nicht aus dem Netz herunterladen. Der Zugriff sei online möglich. Privatkunden könnten zum Beispiel Bewerbungen schreiben, die Steuererklärung erstellen, Lexika nutzen oder Computerspiele testen. Der Internet-Anbieter BerlinOnline startete mit einem virtuellen Kaufhaus. Auf der Plattform könnten sich Online-Shops etablierter E- Commerce-Betreiber mit ihren Produktgruppen im Internt-Einkaufscenter einmieten, teilte BerlinOnline mit. Partner seien unter anderem BOL.de (Bücher und CD), VitaGO.de (Wellness-Artikel), zooplus.de (Haustiere), compunity.de (Computer), ChateauOnline.de (Wein). Hinzu kämen Produkttests vom Internet-Meinungsportal ciao.com. (APA/dpa)