Kabul - Bei der Bergung der Leichen ermordeter
Mitarbeiter einer deutschen Firma sind in der südafghanischen Provinz
Kandahar fünf afghanische Polizisten getötet worden. Die Beamten
seien Ziel eines Anschlags geworden, als sie die Leichen der vier
Mazedonier in die Provinzhauptstadt Kandahar überführen wollten,
sagte Provinzgouverneur Asadullah Khalid am Freitag. Drei Polizisten
seien verletzt worden. Die radikal-islamischen Taliban, die sich
schon für die Entführung und den Mord an den Mazedoniern
verantwortlich erklärt hatten, bekannten sich zu der Tat.
Taliban-Sprecher Kari Yussuf Ahmadi sagte, die Rebellen hätten eine
Bombe ferngezündet.
Die Mazedonier sollen für das Düsseldorfer Unternehmen Ecolog
gearbeitet haben. Nach Angaben der örtlichen Polizei vom Donnerstag
waren die Leichen in einem Minenfeld in der Provinz Kandahar geborgen
worden. Die Taliban hatten erklärt, bei einem von ihnen handle es
sich um einen Deutschen. Dies wurde aber weder vom deutschen
Auswärtigen Amt noch von den Behörden in Kabul bestätigt.
Nach Angaben des Düsseldorfer Unternehmens handelt es sich bei den
Entführten um Mazedonier. Ein Firmensprecher hatte gesagt: "Wir
stehen in ständigem Kontakt zum Krisenmanagement, aber wir haben
keine Bestätigung." Ecolog bietet Dienstleistungen für Truppen an,
die im Ausland stationiert sind.
Die Taliban hatten erklärt, die Entführten seien hingerichtet
worden, weil sie für die Amerikaner gearbeitet hätten. Die Taliban
waren bei dem US-Militäreinsatz Ende 2001 gestürzt worden, haben aber
gerade in jüngster Zeit ihre Attacken gegen die Regierung in Kabul
und Ausländer wieder verstärkt. (APA/dpa)