Nationale Infrastruktur
Vorbedingung für die Teilnahme ist allerdings die Schaffung von nationaler Infrastruktur für die Teilnahme sowie die Sicherung einer entsprechenden Finanzierung auf nationaler und auf EU-Ebene: Die finanzielle Unterstützung von Studenten bei einem Auslandsaufenthalt erfolgt meist sowohl durch den Heimatstaat als auch durch EU-Mittel.
Regionale Zusammenarbeit mit den Westbalkan-Staaten hat in Österreich bereits Tradition: So gründete etwa Ex-Wissenschaftsminister Erhard Busek 1993 das Hochschulkooperations-Programm CEEPUS (Central European Exchange Program for University Studies), an dem heute Albanien, Bulgarien, Kroatien, Mazedonien, Polen, Rumänien, Serbien-Montenegro, die Slowakei, Slowenien, Tschechien sowie Ungarn und Österreich teilnehmen.
EU-Programme
CEEPUS bildete lange Zeit das Gegengewicht zu den EU-Programmen wie Erasmus - mittlerweile sind die meisten Staaten aber selbst bei Erasmus dabei. Gleichsam "gehandelt" wird bei CEEPUS nicht direkt mit Geld, sondern mit Stipendienmonaten. Jeder Teilnehmerstaat muss mindestens 100 Stipendienmonate für Auslandsstudenten bereitstellen, So können die verschieden hohen Lebenskosten in den einzelnen Ländern ausgeglichen werden. Im heurigen Studienjahr stehen z.B. rund 4.500 Monate zur Verfügung, durch die ca. 2.500 Studenten und Lehrende in andere Staaten gehen können.
Weitere Aktivitäten Österreichs: In zehn osteuropäische Staaten werden Bildungsbeauftragte entsandt, die Bildungsprojekte mit den Partnerländern anbahnen und durchführen bzw. bei der Fortbildung von Lehrern tätig werden. Derzeit gibt es Büros in Belgrad, Bukarest, Chisinau, Podgorica, Sarajewo, Skopje, Sofia, St. Petersburg, Tirana und Zagreb, ein weiterer Standort soll demnächst in Odessa eröffnet werden. Inhaltliche Schwerpunkte der Bildungsbeauftragten sind die Förderung neuer Lehr- und Lernformen, eine Reform der Berufsbildung und der Bildungsverwaltung.