IT-Business
Microsoft darf OEM-Versionen ohne Änderungen vertreiben
Keine Kopplung des Betriebssystems an BIOS beabsichtigt gewesen
Der Softwarekonzern Microsoft darf seine in Computern vorinstallierten Windows-Betriebssysteme weiter ohne
Änderungen vertreiben. Wie das Unternehmen am Dienstag bekannt gab, hat dies eine mündlichen Verhandlung vor dem
Landgericht München ergeben. Das Unternehmen habe vor Gericht klargestellt, dass es zu keinem Zeitpunkt die Betriebssysteme an
das BIOS des jeweiligen Rechners koppeln wollte. Der Text einer Webseite aus dem November 1999 sei missverständlich
gewesen und werde nicht weiter verwendet.
In einem Verfügungsantrag hatte die Gegenseite behauptet, Microsoft habe von den Hardware-Herstellern (OEMs) verlangt, die auf PCs vorinstallierten
Betriebssysteme mit einer BIOS-Sperre zu versehen. Diese hätten es unmöglich gemacht, bestimmte Computer-Bausteine wie Motherboards auszutauschen und
Windows dann weiter zu verwenden. Nachdem jedoch ein Sachverständiger der Gegenseite eingeräumt habe, dass die vorinstallierten Betriebssysteme von den
OEMs ohne BIOS-Sperre ausgeliefert werden, habe die Gegenseite ihren Verfügungsantrag zurückgezogen.
Im Februar hatte das Landgericht in einer einstweiligen Verfügung verordnet, dass die Betriebssysteme nicht mit einer Programmsperre versehen werden dürften, wie
es Microsoft laut der Firma SMS Systems Software ursprünglich vorhatte. (AP)