Jerusalem - Einen Tag nach Erstürmung des palästinensischen Gefängnisses in Jericho und den anschließenden Ausschreitungen in den Palästinensergebieten ist die israelische Polizei in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt worden. Aus Furcht vor Anschlägen sei die zweithöchste Sicherheitsstufe ausgerufen worden, teilte Polizeisprecher Miki Rosenfeld am Mittwoch mit.

In allen "sensiblen Bereichen" seien tausende zusätzliche Sicherheitskräfte im Einsatz. Nach Informationen des israelischen Rundfunks wurde auch die Bewachung ausländischer Vertretungen verstärkt, vor allem der USA und Großbritanniens.

Israelische Soldaten hatten am Dienstag das Palästinensergefängnis in Jericho im Westjordanland gestürmt, um zu verhindern, dass der inhaftierte Palästinenserführer Ahmed Saadat und fünf weitere radikale Palästinenser auf freien Fuß gesetzt werden. Saadat wird für die Ermordung des israelischen Tourismusministers Rehavam Zeevi vor fünf Jahren verantwortlich gemacht. Wütende Palästinenser griffen daraufhin westliche Einrichtungen an und entführten eine Reihe von Ausländern, von denen sie einige später wieder freiließen. Nach einer internationalen Vereinbarung standen Saadat und seine Mithäftlinge bis Dienstag früh unter britisch-US-amerikanischer Bewachung.(APA)